Millionenschwere Sammelklage im Fall Ischgl eingebracht
Im Fall um den Corona-Hotspot Ischgl aus dem Jahr 2020 wurde eine millionenschwere Sammelklage eingereicht. Sie fordert Schadenersatz für Infizierte.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Ereignisse im Covid-Hotspot Ischgl im März 2020 wurde eine Klage eingereicht.
- Insgesamt 121 Infizierte aus der ganzen Welt fordern von Bund und Land Schadenersatz.
- Der Streitwert der Klage beläuft sich auf fast 3,4 Millionen Euro.
Im Fall der Corona-Infektionen im österreichischen Ischgl wurde eine Sammelklage für 121 Covid-Infizierte eingebracht. Dies geschah durch den Verbraucherschutzverein (VSV) kurz vor der Verjährungsfrist beim Landesgericht Innsbruck. Nach Vereinsangaben hat die Klage gegen die Republik Österreich und das Land Tirol einen Streitwert von fast 3,4 Millionen Euro.
Zusammen mit den schon anhängigen und neuen Individualklagen von Rechtsschutzversicherten würden nun rund sieben Millionen Euro geltend gemacht. Die dreijährige Verjährungsfrist für Ansprüche auf Schadenersatz läuft laut VSV in den nächsten Tagen ab.
In der Sammelklage wegen Versagens der Behörden seien Betroffene aus Österreich und dem Ausland gebündelt. Darunter aus Deutschland, der Schweiz, Grossbritannien, der Niederlande, Finnland, Norwegen, Dänemark, Polen und den USA. «Wir werden für eine saubere juristische Abklärung sorgen und hoffen, dass letztlich Schadenersatz geleistet wird», so Vereinschef Peter Kolba.
Der Wintersportort Ischgl galt im März 2020 als Hotspot für die Verbreitung des Virus in Teilen Europas. Die juristische Aufarbeitung dauert seit Jahren an. Die Behörden behaupten, beim damaligen Kenntnisstand verantwortlich gehandelt zu haben. Die Kläger sehen ein Versagen der Behörden, die nicht rechtzeitig vor der Gefahr des Virus gewarnt hätten.