Mindestens sieben Tote bei Erdbeben in Kroatien
Kroatien wird am Dienstag von einem Erdbeben der Stärke 6,4 heimgesucht. Sieben Menschen verlieren ihr Leben – die Tendenz sei steigend.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Erdbeben der Stärke 6,4 fordert in Kroatien mindestens sieben Menschenleben.
- Besonders betroffen ist die Stadt Petrinja.
Bei dem heftigen Erdbeben im Zentrum Kroatiens sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Die neue Opferzahl nannte Ministerpräsident Andrej Plenkovic am Dienstagabend.
Die vorherige amtliche Zwischenbilanz hatte sechs Tote verzeichnet. Die Zahl der Todesopfer werde «wahrscheinlich» noch weiter steigen, sagte Plenkovic.
Sieben Menschen tot, über 20 Verletzte
Die Bergungsmannschaften durchsuchten am Dienstagabend weiter die Trümmer. Sechs Menschen wurden mit Hilfe von Spürhunden lebend aus den Ruinen geborgen, wie es von den Rettungsdiensten hiess. Viele Einwohner der besonders betroffenen Stadt Petrinja wollten aus Furcht vor möglichen Nachbeben die Nacht im Freien verbringen.
Unter den Opfern waren nach Angaben der Polizei ein junges Mädchen in Petrinja sowie fünf weitere Menschen in einem nahegelegenen Dorf. Kroatischen Medienberichten zufolge soll das ums Leben gekommene Mädchen zwölf Jahre alt gewesen sein. Rund 20 weitere Menschen wurden laut der vorläufigen Bilanz der Behörden verletzt.
Erdbeben weist Stärke von 6,4 aus
Das Beben vom Dienstagmittag hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,4. Sein Epizentrum lag nahe Petrinja und 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Zagreb. Dort fielen Ziegel von den Dächern, und Bewohner rannten in Panik auf die Strassen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Das Beben war auch in Österreich sowie Serbien zu spüren. Im Nachbarland Slowenien wurde vorsichtshalber das Atomkraftwerk Krsko abgeschaltet.
In der 20'000-Einwohner-Stadt Petrinja stürzten zahlreiche Wohngebäude ein. Auch ein – glücklicherweise leer stehender Kindergarten – wurde zerstört. Das sagt Bürgermeister Darinko Dumbovic einem Radiosender. «Die Stadt ist ein einziges Ruinenfeld, es ist eine Katastrophe.»
Kein Strom im Spital
In Petrinja fiel durch das Beben der Strom aus – auch im Spital. Der Fernsehsender N1 zeigte Bilder von Patienten, die ihre Handys als Taschenlampen benutzten. Das Stadtzentrum lag mit Anbruch der Nacht im Dunkeln.
Regierungschef Plenkovic kündigte an, Container nach Petrinja schicken zu lassen. «Wir müssen alternative Unterkünfte finden, hier ist es nicht sicher.»
Das Erdbeben war eines der stärksten der vergangenen Jahre in Kroatien. Es erschütterte Petrinja laut USGS gegen 12.30 Uhr (MEZ) - nur einen Tag, nachdem ein kleineres Erdbeben der Stärke 5,2 bereits Schäden in der Stadt angerichtet hatte.