Erdbeben in Kroatien fordert fünf Todesopfer
Ein starkes Erdbeben hat erneut Kroatien erschüttert. In der Zentralregion kam es zu hohen Sachschäden, mindestens fünf Menschen kamen ums Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Kroatien wurde von einem schweren Erdbeben erschüttert – mindestens ein Kind starb.
- Das Beben hatte die Stärke 6,4, liess Häuser einstürzen und führte zu hohem Sachschaden.
- Das Beben war in der ganzen Balkanregion spürbar.
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat nach Angaben von Seismologen erneut die kroatische Zentralregion erschüttert. Das Epizentrum lag rund 45 Kilometer südöstlich von Zagreb. Das Beben war in ganz Kroatien, aber auch in Österreich, Italien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina zu spüren.
Kroatische Medien berichteten von schweren Schäden und mindestens einem getöteten Kind in der Kleinstadt Petrinja, 45 Kilometer südöstlich von Zagreb. Das Zentrum von Petrinja liege praktisch in Trümmern, hiess es. Schwere Beschädigungen wurden auch aus der Hauptstadt Zagreb gemeldet.
Situacija u Petrinji. pic.twitter.com/EK63mcVofC
— Hrvatski Crveni križ (@crvenikriz_hr) December 29, 2020
Bilder in kroatischen Medien zeigten eingestürzte Häuser in Petrinja und Feuerwehren, die nach Verschütteten suchten. Die Krankenhäuser in Petrinja und der nahen Kreishauptstadt Sisak wurden den Berichten zufolge schwer beschädigt.
Erdbeben fordert fünf Todesopfer
Bereits vier Menschen starben in dem Dorf Majske Polinje, westlich von Petrinja. Es handelt sich um vier Männer, darunter ein Vater und sein Sohn. Die beiden wurden in ihrem Haus unter den Trümmern begraben, berichtete «24sata.hr».
In der Kleinstadt Petrinja selbst wurde ein Mädchen von herabfallenden Trümmern erschlagen. Bürgermeister Darinko Dumbovic bestätigte den Tod des Kindes gegenüber dem Nachrichtenportal.
«Es ist schrecklich, es gibt Opfer, es gibt Verletzte. Wir sahen, wie ein Kind starb.» Rund 20 Bewohner der Stadt wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Atomkraftwerk in Slowenien heruntergefahren
Slowenien schaltete wegen des Bebens das Atomkraftwerk Krsko ab, meldete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Es liegt unmittelbar an der Grenze zu Kroatien. Eine Abschaltung sei in solchen Situationen ein Standardvorgang, hiess es.
Es war das zweite Beben in Folge innerhalb von 30 Stunden. Am Montag waren im selben Gebiet Erdstösse der Stärke 5,2 und 5,0 verzeichnet worden.
Bis nach Österreich spürbar
Erst im März hatte ein Erdbeben der Stärke 5,4 in Zagreb grosse Schäden angerichtet. Eine Jugendliche war gestorben, mehr als zwei Dutzend Menschen waren verletzt worden.
In Österreich sprach die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (ZAMG) von einer Stärke von 6,1. Das Beben war in vielen Regionen Österreichs spürbar, etwa in Kärnten, in der Steiermark und im Raum Wien.
Auch in einigen Gebieten Italiens war das Erdbeben zu spüren, wie die italienische Zivilschutzbehörde mitteilte. Die Behörde stehe im Kontakt mit ihren Einrichtungen vor Ort. Auf Twitter schrieben zahlreiche italienische User, sie hätten das Beben gespürt.