Ein Anästhesist aus Donauwörth soll 51 Patienten mit Hepatitis C infiziert haben. Das Gericht hat nun seine Strafe verkündet.
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Am Landgericht Augsburg wurde über das Schicksal eines 61-jährigen Anästhesisten entschieden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Anästhesist wurde wegen gefährlicher Körperverletzung in 51 Fällen angeklagt.
  • Das Landgericht Augsburg hat nun ein Urteil gesprochen.
  • Dem Mann könnten noch Nachfolgen blühen.
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Im Fall des 61-jährigen Anästhesisten aus Donauwörth wurde am Landgericht Augsburg nun ein Urteil gesprochen. Das Gericht hält zwei Jahre Haft auf Bewährung für Tat und Schuld angemessen.

Vorgeworfen wurde dem Mediziner gefährliche Körperverletzung in 51 Fällen. Zwischen 2017 und 2018 soll der Narkosearzt mehr als 50 Patienten mit Hepatitis C angesteckt haben.

Wie die «Frankfurter Allgemeine» berichtet, habe der Mann unter der mit Schmerzen verbundenen chronischen Darmerkrankung gelitten. Aus diesem Grund habe er sich selbst Opiate abgezweigt. Bei einem Verstoss gegen die Hygieneregeln sei es zum Blutaustausch mit einem OP-Patienten gekommen.

Anästhesist infiziert Patienten mit Hepatitis C

Das Gericht gehe davon aus, dass der Arzt sich unbemerkt mit der Krankheit infiziert habe. In den folgenden Monaten soll er unwissentlich weitere Patienten infiziert haben.

Der Mediziner soll seit über 20 Jahren an Depressionen leiden. Aus diesem Grund habe ihm ein psychiatrischer Gutachter eine verminderte Schuldfähigkeit zugesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine dreijährige Haftstrafe gefordert.

Zusätzlich zu seiner Bewährungsstrafe könnten auf den Angeklagten noch Schadensersatzforderungen zukommen.

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