Mitschriften aus Vorlesungen von Philosoph Hegel restauriert

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Zwei Jahre nach dem Fund von Mitschriften des Philosophen Hegel nähert sich die Restauration ihrem Ende.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Eine Skulptur von Georg Wilhelm Friedrich Hegel an der Fassade des Stuttgarter Rathauses. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Rund zwei Jahre nach Bekanntwerden eines Sensationsfundes von Mitschriften aus Vorlesungen des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel neigt sich die umfangreiche Restauration dem Ende zu. Ein Grossteil der rund 4700 Seiten sei bereits bearbeitet worden. Dies sagte der Jenaer Philosophie-Professor und Hegel-Biograf Klaus Vieweg in der Münchner Buchwerkstatt, in der die Arbeiten durchgeführt wurden.

Die Schriften waren in der Diözesanbibliothek des Erzbistums München und Freising gefunden worden. Sie stammen von Hegels Assistenten Friedrich Wilhelm Carové, der die Vorlesungen seines Chefs während dessen erster Professur in Heidelberg dokumentiert hatte. Daraufhin gerieten in den Nachlass eines früheren Münchner Generalvikars – und von dort in die Bibliothek der Diözese.

«Vergleichbar mit dem Fund einer neuen Mozart-Partitur»

Die Schriften zeigten «die Grundlage für Hegels erstes philosophisches System überhaupt», sagte Vieweg von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Darum sei der Fund so bedeutsam. Er beinhaltet auch eine schon lange gesuchte Mitschrift einer Ästhetik-Vorlesung in Heidelberg, über die es bisher noch keine anderen Unterlagen gegeben hatte.

2022 hatte Vieweg über den Sensationsfund gesagt: «Eine solche höchst überraschende und glückliche Entdeckung gelingt wohl nur einmal im Leben und ist vergleichbar mit dem Fund einer neuen Mozart-Partitur.»

32'000 Euro hat die Restaurierung insgesamt gekostet. 20'000 davon kamen von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK). Doch um die Unterlagen zu erforschen, ist noch viel mehr Geld nötig, wie der Hegel-Experte sagte.

Forschungsprojekt beantragt

Er hat bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft mehr als 500'000 Euro für das Projekt beantragt. Gemeinsam mit drei Professoren-Kollegen und vier weiteren Mitarbeitern will er drei Jahre lang daran arbeiten.

Hegel lebte von 1770 bis 1831 und gilt als der wichtigste Vertreter des deutschen Idealismus. «Verschiedene Teile von Hegels Philosophie sind zumeist nur durch Vorlesungsmitschriften dokumentiert, die somit herausgehobene Bedeutung für Hegels Einsichten besitzen und Einblicke in sein Philosophieren als ‹work in progress› erlauben», erläuterte das Erzbischöfliche Ordinariat.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Hegel-Skulptur
München
pharmaSuisse
Über Apotheken

MEHR IN NEWS

Ritter Pfister Bundesratswahl
4 Interaktionen
Bundesratswahl
Börse US Minus
US-Börsen im Minus
St. Beatus-Höhlen
St. Beatus-Höhlen
Adelboden BE
5 Interaktionen
«Schockiert»

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Nina Hagen
1 Interaktionen
Geburtstag
Granit Xhaka
5 Interaktionen
CL-Achtelfinal
frühling
Abschied
zug
3 Interaktionen
Billettkontrolle