Laut Monarchiegegnern kosten die Royals den britischen Staat jährlich eine halbe Milliarde Pfund.
Royals Königsfamilie Balkon
Die britischen Royals. (Archivbild) - Keystone

Eine halbe Milliarde Pfund – so viel kosten Monarchiegegnern zufolge die Royals den britischen Staat pro Jahr. Das geht aus einem Bericht der Gruppe Republic hervor. Sie fordert eine Abschaffung der Monarchie.

Demnach belaufen sich die Kosten und entgangenen Einnahmen für König Charles III. (75) und Co. auf mehr als 500 Millionen Pfund (567 Millionen Franken). Der Palast lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur ab. Er verwies auf offizielle Finanzberichte.

Statt Rentnern den Heizkostenzuschuss zu streichen, wie von Finanzministerin Rachel Reeves (Labour) angekündigt, sollte zunächst an den Royals gespart werden. Dies forderte Republic-Chef Graham Smith einer Mitteilung zufolge. «Wenn Reeves denkt, dass in diesen schwierigen Zeiten harte Entscheidungen notwendig sind, muss sie bei den Royals anfangen.»

Offizielle Zahlen fehlen teilweise

Die von Republic genannte Summe basiert in Teilen auf groben Schätzungen und lässt sich unabhängig nur schwer nachvollziehen. Beispielsweise geht die Gruppe davon aus, dass sich die Sicherheitskosten für die Königsfamilie auf 150 Millionen Pfund belaufen. Eine offizielle Zahl dafür gibt es nicht.

Einberechnet werden auch Schätzungen über angeblich entgangene Erträge wie etwa potenzielle Mieteinnahmen über 70 Millionen Pfund für den Buckingham-Palast und gut zwei Millionen für Schloss Windsor. Andere Schätzungen für die potenziellen Mieteinnahmen sind weniger als halb so hoch. Abgesehen von der Frage, ob eine Vermietung überhaupt realistisch wäre.

Royals dürfen sich über stattlichen Geldsegen freuen

Bekannt ist hingegen das als «Sovereign Grant» bezeichnete Budget des Königshauses für die Wahrnehmung offizieller Aufgaben und die Erhaltung und den Betrieb von Residenzen. Dessen Höhe bemisst sich an den Einnahmen des «Crown Estates», eines Land- und Immobilienportfolios zu dem auch die Rechte am Festlandsockels um die britische Küste gehören.

Weil die Einnahmen durch den Ausbau von Offshore-Windkraft kräftig gestiegen sind, dürfen sich die Royals über einen stattlichen Geldsegen freuen. Der «Sovereign Grant» steigt demnach um 45 Millionen auf etwa 130 Millionen Pfund. Ein grosser Teil soll laut Palast in die dringend notwendige Renovierung des Buckingham-Palasts fliessen.

Charles soll sich mit 189'000 Pfund begnügen

Die privaten Einnahmen der Royals speisen sich vornehmlich aus weiteren Land- und Immobilienportfolios, die als Duchy of Cornwall (für Thronfolger Prinz William, 42) und Duchy of Lancaster (für König Charles) bezeichnet werden. Den offiziellen Finanzberichten zufolge flossen hier im vergangenen Jahr vor Steuern 21 Millionen Pfund in Williams Tasche. Während sein Vater 27,4 Millionen an Gewinnen erzielte.

Glaubt man Republic, entgehen dem Staat durch die beiden Duchys (Herzogtümer) Einnahmen in Höhe von knapp 100 Millionen Pfund. Die Gruppe bestreitet, dass es sich bei den Einnahmen um privates Vermögen handelt. Sie fordert, dass die Ausgaben für das Königshaus auf fünf bis zehn Millionen Pfund gedrückt werden sollen. König Charles als Staatsoberhaupt solle sich mit einem jährlichen Gehalt von 189'000 Pfund begnügen, heisst es.

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