Fall der fünf getöteten Kinder in Solingen: Schon im April Einsatz

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Deutschland,

Fünf Kinder sind tot, eines überlebte. Die Tatverdächtige: die Mutter (27). Das Verbrechen in Solingen (D) schockiert. Viele Fragen sind tags darauf noch offen.

Fünf tote Kinder in Solingen gefunden
Teddybären, Kerzen und Blumen liegen vor einem Haus. Eine 27-jährige Mutter soll in Solingen fünf Kinder umgebracht haben. Die Mutter habe sich danach im Düsseldorfer Hauptbahnhof auf die Gleise begeben, aber verletzt überlebt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mutter brachte mutmasslich fünf ihrer Kinder in Solingen (D) um.
  • Am Tag danach sind noch immer viele Fragen ungeklärt.
  • Die Ermittlungen laufen, eine Pressekonferenz wurde angekündigt.

Fünf Kinder sind tot, die Mutter steht unter Verdacht: Nach dem Verbrechen von Solingen rückt die Aufklärung in den Mittelpunkt. Heute wollen die Ermittler Nachbarn befragen und bei einer Pressekonferenz über die Hintergründe des Falls informieren.

Solingen
Krankenwagen stehen vor einem Haus in Solingen. In Solingen sind in einem Haus mehrere tote Kinder gefunden worden. - dpa

Die Leichen der Kinder waren am Donnerstag entdeckt worden. Die 27 Jahre alte Mutter war nach Angaben der Polizei nicht in der Wohnung. Sie habe sich etwa eine Viertelstunde, bevor die toten Kinder entdeckt wurden, am Düsseldorfer Hauptbahnhof vor einen Zug geworfen und werde schwer verletzt im Krankenhaus behandelt.

Grosi rief die Polizei

Die Grossmutter hatte die Polizei per Notruf nach einem Kontakt zu ihrer Tochter alarmiert. Weitere Informationen gab die Polizei bis zum Morgen nicht bekannt.

Eine Mordkommission ermittelt. Die Todesursache der Kinder werde im Rahmen der Ermittlungen und einer Obduktion geklärt, teilte die Polizei mit. Die getöteten Kinder sind drei Mädchen im Alter von 18 Monaten, zwei und drei Jahren sowie zwei Jungen im Alter von sechs und acht Jahren.

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Polizisten stehen vor einem Wohnhaus. Eine 27-jährige Mutter soll in Solingen fünf Kinder umgebracht haben. Die Mutter habe sich danach im Düsseldorfer Hauptbahnhof auf die Gleise begeben, aber verletzt überlebt. Foto: Marcel Kusch/dpa - dpa-infocom GmbH

Ein weiteres Kind, ein elf Jahre alter Junge, hatte die Mutter, die Deutsche ist, zunächst zum Hauptbahnhof in Düsseldorf begleitet. Dann fuhr das Kind alleine weiter zu einer Grossmutter nach Mönchengladbach. «Er befindet sich im sicheren Familienumfeld», erklärte die Polizei.

Schon im April Polizeieinsatz

Wie nun die «Bild» berichtet, gabs bei der Familie schon im April einen Polizeieinsatz. Damals habe sich der Vater versucht, umzubringen. Die Mutter habe dies jedoch verhindert. Hilfsangebote seien danach keine in Anspruch genommen worden.

Trauernde versammeln sich am Tatort

Am Donnerstagabend versammelten sich viele Menschen vor dem Mehrfamilienhaus, in dem immer noch Ermittler waren. Nachbarn stellten Kerzen auf, sie legten Blumen und ein Kuscheltier als Zeichen der Trauer ab. Gegen Mitternacht wurden die Leichen der Kinder abtransportiert.

Die Polizei hat inzwischen Kontakt zum Vater. Weitere Angaben machte die Polizei am Donnerstag aber nicht. Die Mutter kann derzeit nicht vernommen werden.

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Der Oberbürgermeister von Solingen, Tim Kurzbach (SPD), und seine Frau Ursula Linda, legen an einem Wohnhaus Blumen zum Gedenken an die fünf toten Kinder ab. - dpa

Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) war nach einem Besuch am Tatort sichtlich schockiert. «Heute ist ein Tag, an dem wir in Solingen sehr traurig sind, weil eine Tat geschehen ist, die uns tief ins Herz getroffen hat», sagte Kurzbach. Er wolle ein kurzes Gebet sprechen. Am Abend gab es eine Schweigeminute vor dem Haus.

Verdeckte Coronavirus Warnhinweise?

Der Fall deutet nach Ansicht des Kriminalexperten Axel Petermann auf Hilf- und Perspektivlosigkeit der Mutter hin. Mögliche Warnzeichen für die Tat seien zudem womöglich wegen der Coronavirus-Pandemie nicht rechtzeitig erkannt worden, sagte Petermann der Deutschen Presse-Agentur.

So sei beispielsweise denkbar, dass durch das Ausfallen von Schulunterricht und Kindergartenbetreuung Mechanismen nicht greifen konnten, die sonst Hilfe oder Unterstützung ermöglicht hätten.

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