Die mutmasslich unzählige Male vergewaltigte Frau spricht von einem «unerträglichen Bild». Die Männer hätten sie wie einen Müllsack betrachtet.
Frankreich
Die 71-Jährige wurde mutmasslich Dutzende Male vergewaltigt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich wurde eine Frau von ihrem Mann betäubt und von Fremden vergewaltigt.
  • Das Opfer spricht vor Gericht von «barbarischen Szenen».
  • Den Tätern und dem Ex-Ehemann drohen lange Haftstrafen.
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Die Frau, die von ihrem Mann mit Medikamenten betäubt und von Dutzenden Männern vergewaltigt worden sein soll, hat in Frankreich vor Gericht von Barbarei gesprochen. «Das Bild ist unerträglich, ich liege leblos in meinem Bett, schlafend, und man ist dabei, mich zu vergewaltigen. Das ist eine barbarische Szene», sagte die 71-Jährige, wie die Zeitung «Midi Libre» aus dem Gerichtssaal im südfranzösischen Avignon berichtete. «Sie betrachten mich wie einen Müllsack, es ist unerträglich und ich weiss nicht, ob ich jemals wieder aufstehen kann.»

Der 72 Jahre alte Ehemann soll die inzwischen von ihm geschiedene Frau während knapp zehn Jahren immer wieder mit Medikamenten betäubt haben. Dann soll die Frau vor seinen Augen von fremden Männern vergewaltigt worden sein.

Für den Missbrauch drohen den 50 angeklagten mutmasslichen Tätern sowie dem Ehemann bis zu 20 Jahre Haft. Bei den Angeklagten handelt es sich um Männer, die zur Tatzeit zwischen 21 und 68 Jahre alt waren und mit der Justiz zumeist noch nichts zu tun hatten.

Hunderte Videos dokumentieren Missbrauch

Den Kontakt zu den Männern soll der Rentner über eine Onlineplattform hergestellt haben. Geld soll er von den Männern nicht verlangt haben, ihm ging es laut Anklage um die Befriedigung seiner sexuellen Fantasien. Der mutmassliche Missbrauch kam erst ans Licht, als der Rentner nach Filmaufnahmen unter den Röcken von Supermarktkundinnen festgenommen wurde. Bei einer Durchsuchung stiessen Fahnder auf dem Computer des Mannes auf Hunderte Videos der Taten.

Abscheu äusserte die Frau hinsichtlich der mutmasslichen Täter, die angegeben hätten, sich keiner Vergewaltigung schuldig zu fühlen. «Diese Personen wussten sehr wohl, was sie taten und in welchem lethargischen Zustand ich mich befand.»

Die Frau bekam von dem jahrelangen mutmasslichen Missbrauch den Angaben nach nichts mit, weil ihr Mann sie massiv unter Medikamente gesetzt haben soll. Allerdings klagte sie seit langem über Gedächtnislücken und grosse Müdigkeit. «Ich war betäubt, wie wenn man in den Operationssaal kommt, danach kann man sich nicht mehr an die Operation erinnern. Genau das ist bei mir passiert», sagte das mutmassliche Opfer vor Gericht.

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