Nach dem tödlichen Brand in einem Escape Room in Polen werden sämtliche Spielorte im ganzen Land überprüft. Die Mädchen sollen sich gefesselt haben.
Experten untersuchen die Brandruine des Escape Rooms in Polen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Brand in einem Escape Room in Polen starben fünf junge Mädchen.
  • Als Massnahme werden nun im ganzen Land die Spielorte überprüft.
  • Die Mädchen sollen sich mit Handschellen gefesselt haben.
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Nach der tödlichen Brand-Tragödie bei einem sogenannten Escape Room werden in Polen die Spielorte landesweit überprüft. Ein Feuerwehrsprecher forderte die Betreiber auf, die «Escape-Räume» bis zum Abschluss der am Samstag begonnenen Inspektionen nicht zu nutzen, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Geprüft würden insbesondere Brandschutzmassnahmen.

Am Freitag waren bei einem solchen Spiel in einem Gebäude in Koszalin im Norden des Landes fünf 15-jährige Mädchen bei einem Brand ums Leben gekommen, ein 25-jähriger Mann erlitt schwere Verbrennungen.

Wie «Bild» berichtet, sollen die Mädchen zwischen fünf Szenarien gewählt haben und wurden bei ihrer Wahl schliesslich mit Handschellen gefesselt.

Die Betreiber von Escape-Räumen in Polen müssen bisher keine besonderen Genehmigungen der Feuerwehr einholen. Innenminister Brudzinski hatte deshalb sofortige Überprüfungen der Brandschutzmassnahmen in allen derartigen Objekten angeordnet.

Die Behörden schätzen die Zahl der «Escape-Räume» in Polen auf rund 1000 – die meisten davon in Warschau. Bei einem «Escape-Game» oder Fluchtspiel versucht eine Gruppe, aus einem abgeschlossenen Raum zu entkommen. Sie muss dafür unter Zeitdruck bestimmte Rätsel und Aufgaben lösen. Escape-Games haben sich in den vergangenen Jahren in vielen Ländern, auch in Deutschland, zu einem Trend entwickelt.

Am Freitag wollten die Mädchen in dem «Escape-Raum» in Koszalin eine Geburtstagsparty feiern, waren in einem Raum eingeschlossen und konnten sich nicht rechtzeitig retten, als in dem Gebäude ein Feuer ausbrach. Der Küstenort Koszalin (Köslin) liegt rund 180 Kilometer östlich von Greifswald. Der Bürgermeister von Koszalin, Piotr Jedlinski, erklärte den Sonntag zu einem Trauertag. Der Umzug der Heiligen Drei Könige wurde abgesagt.

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