Nach Imamoglu-Absetzung: Erneut grosse Proteste in der Türkei

Keystone-SDA
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Türkei,

In der Türkei sind nach der Absetzung und Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu erneut Hunderttausende Menschen auf die Strasse gegangen.

Turkey Politics
Die Polizei setzte bei den Demonstrationen in Istanbul Tränengas ein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Proteste in der Türkei breiten sich immer weiter aus.
  • Am Sonntagabend gingen Hunderttausende Menschen auf die Strasse.
  • Sie wehren sich gegen die Absetzung und Verhaftung von Istanbuls Bürgermeister Imamoglu.

In Istanbul fanden sich am Abend Abertausende Demonstranten vor der Stadtverwaltung auf dem Sarachane-Platz ein, trotz eines weiter geltenden Demonstrationsverbotes in der Millionenmetropole.

Der Chef der Oppositionspartei CHP, der auch Imamoglu angehört, sprach von einer Million Teilnehmern bei der von der CHP angekündigten Demonstration vor der Stadtverwaltung. Von lokalen Behörden gibt es keine Angaben zu der Grösse der Demonstrationen.

Wird die Situation in der Türkei eskalieren?

Berichten zufolge setzte die Polizei am späten Abend Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstrierenden ein. Auch in Ankara, wo ebenfalls aktuell Demonstrationen offiziell untersagt sind, setzten Tausende Menschen Berichten zufolge die Proteste fort.

«Ich grüsse die Millionen, die heute Abend auf dem Sarachane-Platz und auf den Plätzen überall in meinem Land ihre Stimme erhoben haben», hiess es in einer Mitteilung, die auf Imamoglus X-Account veröffentlicht wurde. «Sie haben Erdogan gesagt: ‹Jetzt reicht es!›.»

Mögliche weitere Eskalation der Proteste?

Die Demonstrationen in der Türkei dauern mittlerweile den fünften Tag in Folge an. Sie begannen am Mittwoch nach der Festnahme Imamoglus in Zusammenhang mit Korruptions- und Terrorermittlungen. Am Sonntag wurde Imamoglu in Untersuchungshaft genommen und «vorübergehend» als Bürgermeister abgesetzt.

Ekrem Imamoglu
Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu ist ein Rivale Erdogans. (Archivbild) - dpa

Zugleich wählte ihn die CHP am Sonntag zu ihrem Präsidentschaftskandidaten für eine künftige Wahl. Beobachter waren davon ausgegangen, dass die Inhaftierung und Absetzung Imamoglus die Demonstrationen gegen das Vorgehen der türkischen Regierung weiter anfachen könnten.

Imamoglu bestreitet alle Vorwürfe und wirft der Regierung vor, ihn mit den Ermittlungen als politischen Rivalen kalt stellen zu wollen.

Kommentare

User #2611 (nicht angemeldet)

Wir haben genug eigene Probleme.

User #5153 (nicht angemeldet)

Demonstrationen in Schurkenstaaten werden leider ganz oft brutal bekämpft.

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