Nach Löwen-Flucht: Italienischer Zirkus muss Tiere abgeben
In Italien ist ein Löwe am vergangenen Wochenende aus einem Zirkus geflohen. Das hat nun Folgen – die Organisatoren dürfen vorerst keine Tiere mehr halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Einem Löwen gelang am Samstag die Flucht aus einem italienischen Zirkus.
- Das Tier konnte danach wieder eingefangen werden.
- Der Zirkus muss seine Tiere jetzt aber abgeben.
Die Leute im italienischen Ladispoli dürften wohl kaum geglaubt haben, was sie da gesehen haben. Plötzlich zog am Wochenende ein Löwe durch die Strassen der 40'000-Einwohner-Stadt in der Nähe Roms.
In den sozialen Medien gingen Aufnahmen des wilden Tieres viral. Zudem inspirierte das Ereignis die User zu Memes, die beispielsweise auf den Film «König der Löwen» anspielen.
Wie sich herausstellte, war Löwe Kimba aus dem Zirkus Rony Roller geflohen. Die Anwohner mussten wegen der heiklen Situation vorerst zu Hause bleiben. Später konnte das Tier betäubt und eingefangen werden.
Dennoch hat der Ausreissversuch jetzt Folgen für den Zirkus, wie Bürgermeister Alessandro Grando auf Facebook erklärt. Die Tiere müssen bis heute an einen «geeigneten Ort» gebracht werden. Bis zum Transfer muss der Zirkus die Sicherheitsmassnahmen verstärken.
Bis am 19. November, an dem die letzte geplante Show stattfinden soll, darf der Zirkus keine Tiere mehr verwenden. Die Massnahmen sind das Resultat eines langen Gesprächs zwischen dem Bürgermeister und dem Zirkusdirektor Rony Vassallo.
War Löwen-Flucht Sabotage?
Gegenüber dem italienischen Newsportal «Messaggero» behauptete Vassallo, es habe sich um einen Sabotageakt gehandelt. Die Vorhängeschlösser seien offen vorgefunden worden. «Die Löwen wissen nicht, wie man sie öffnet.»
Grando bestätigt diese Darstellung nicht, das Abgeben der Tiere sei aber in jedem Fall nötig: «Wenn es wirklich eine Sabotage war, können wir das Risiko nicht eingehen, dass sich so etwas wiederholt.»
Die Behörden befassen sich jetzt genauer mit dem Fall. Grando führt aus: «In der Zwischenzeit müssen wir sicher sein, dass die Sicherheit der Bürger und der Tiere nicht erneut gefährdet wird.»
Italienische Tierschützer nahmen die Löwen-Flucht zum Anlass, ein Verbot von Tieren im Zirkus zu fordern.
Der Fall in Ladispoli erinnert an die «Berliner Löwin», die im Sommer in der deutschen Hauptstadt unterwegs war. Nach intensiver Suche stellte sich heraus, dass es sich nur um ein Wildschwein handelte.