In der Türkei hat Erdogan einen naitonalen Tag der Trauer ausgerufen. Damit soll Hamas-Chef Hanija gedacht und Solidarität bekundet werden.
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Präsident Erdogan will am Freitag Hamas-Chef Hanija gedenken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan ruft einen nationalen Trauertag wegen der Ermordung des Hamas-Chefs aus.
  • Damit soll Hanija gedacht und Solidarität bekundet werden.
  • Der türkische Präsident wirft Israel vor, einen regionalen Krieg anzuzetteln.
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Nach dem tödlichen Angriff auf den Auslandschef der islamistischen Hamas hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen nationalen Tag der Trauer für diesen Freitag ausgerufen. Damit solle «unsere Unterstützung für die palästinensische Sache und unsere Solidarität mit unseren palästinensischen Brüdern» bekundet werden. Dies schrieb Erdogan auf der Plattform X. «Ich gedenke Ismail Hanija und aller palästinensischen Märtyrer mit Mitgefühl.» Er spreche dem palästinensischen Volk in meinem Namen und dem meines Volkes mein Beileid aus.

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Der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija wurde in Teheran getötet. - keystone

Erdogan hatte den Anschlag bereits zuvor verurteilt und Israel vorgeworfen, damit einen regionalen Krieg anzetteln zu wollen. In einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden sagte Erdogan laut staatlicher Agentur Anadolu, Israels Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe bei jedem Schritt bewiesen, dass sie keinen Waffenstillstand und keinen Frieden wolle. Israel versuche, das Feuer in Gaza auf die gesamte Region auszuweiten. Die Ermordung des Hamas-Führers habe den Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen «einen schweren Schlag versetzt».

Israel schweigt zur Tötung Hanijas

Hanija war am Mittwoch in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Die Hamas und der Iran machen Israel für die Ermordung verantwortlich. Israel äusserte sich bislang nicht zur gezielten Tötung des Hamas-Führers.

Die Türkei unterhält gute Beziehungen zur islamistischen Hamas. Erst im April hatte Präsident Erdogan Hanija in Istanbul getroffen. Erdogan hatte das Massaker der Islamisten in Israel am 7. Oktober zwar verurteilt. Die dafür verantwortliche Hamas hatte der türkische Präsident aber später wiederholt als Befreiungsorganisation bezeichnet. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben sich seitdem massiv verschlechtert.

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