Nach Vergiftung von Getränken in München kommt 57-Jährige in Psychiatrie
Im Fall von in München aufgetauchten vergifteten Getränkeflaschen hat das Landgericht München I die Unterbringung der Angeklagten in der Psychiatrie angeordnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Kulturveranstaltung und in Supermärkten Getränke mit Chemikalien versetzt.
Die wegen einer paranoiden Schizophrenie als schuldunfähig eingestufte Angeklagte sei vom Gericht als weiter gefährlich eingestuft worden und werde deshalb untergebracht, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. Das Gericht habe es als erwiesen angesehen, dass die 57-Jährige für die aufsehenerregenden Vergiftungsfälle verantwortlich war.
Die Frau hatte dem Urteil zufolge 2018 im Münchner Kulturzentrum Gasteig Chemikalien in eine Apfelschorle geschüttet. Zwei sieben und zehn Jahre alte Kinder tranken davon und kamen mit Vergiftungen in ein Krankenhaus. Im vergangenen Jahr manipulierte die Frau Getränkeflaschen in Supermärkten mit Chemikalien. Auch hier tranken die Käufer zumindest teilweise die gefährlichen Getränke, drei von ihnen mussten sich ärztlich behandeln lassen.
Im Fall im Gasteig habe das Gericht den angenommenen Tötungsvorsatz fallen gelassen, weil unklar sei, inwieweit die Frau die Gefährlichkeit der Chemikalie zur Tatzeit habe einordnen können, sagte der Gerichtssprecher. Diesen Fall stufte das Gericht als gemeingefährliche Vergiftung und Körperverletzung ein, die Supermarktfälle als versuchten Heimtückemord.