Nach Wahlen in Kroatien bleibt Konservativer Plenkovic an der Macht
Der amtierende Ministerpräsident Kroatiens, Andrej Plenkovic, hat die Wahlen deutlich gewonnen. Seine Partei erhielt 66 der 151 Mandate.
Das Wichtigste in Kürze
- Andrej Plenkovic bleibt nach den Wahlen in Kroatien weiterhin an der Macht.
- Seine Partei Kroatische Demokratische Gemeinschaft erhielt einen Grossteil der Mandate.
- Grosser Verlierer bleiben die oppositionellen Sozialdemokraten.
Aus den Parlamentswahlen im EU-Land Kroatien ist der amtierende Ministerpräsident Andrej Plenkovic am Sonntag als klarer Sieger hervorgegangen. Seine gemässigt-konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) errang 66 der 151 Mandate. Dies teilte die Staatliche Wahlkommission am Montagmorgen nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte.
Kommentatoren in Zagreb gingen davon aus, dass der Regierungschef mit kleineren Parteien seine nächste Regierung bilden wird. Diese bestehen aus der Mitte und Gruppierungen der ethnischen Minderheiten.
Wahlsieg von Plenkovic fiel klar aus
Der Wahlsieg von Plenkovic fiel deutlich klarer aus als es die letzten Umfragen erwarten liessen. Der 50 Jahre alte Ex-Diplomat regiert seit 2016. Er hat die rechte Sammelpartei HDZ in die politische Mitte geführt.
Im Wahlkampf-Hauptquartier der HDZ liess sich Plenkovic um Mitternacht als amtierender und künftiger Ministerpräsident feiern. Seinen Einzug in die Location untermalte der «Survivors»-Hit «Eye of the Tiger» (Das Auge des Tigers). Das Titellied aus dem Boxer-Melodrama «Rocky III» aus dem Jahr 1982.
«Dieses Ergebnis, dieser Sieg sind eine Verpflichtung für uns», rief Plenkovic in die Menge. «Wir haben ein schwieriges Mandat voller Prüfungen hinter uns. Aber die vor uns liegenden Herausforderungen sind noch grösser.»
Oppositionelle Sozialdemokraten sind Verlierer
Dramatischer Verlierer der Abstimmung am Sonntag waren die oppositionellen Sozialdemokraten. Umfragen hatten sie zuletzt noch knapp in Führung vor der HDZ gesehen. Sie kommen aber auf nur 41 Mandate. SDP-Chef Davor Bernardic kündigte am Montag seinen Rückzug von der Parteispitze an.
Ein aus ihrer Sicht enttäuschendes Ergebnis verzeichnete die neue rechtspopulistische Heimatbewegung des Volksliedsängers Miroslav Skoro. Sie wurde zwar mit 16 Mandaten auf Anhieb drittstärkste Kraft. Wird aber, anders als die Umfragen vermuten liessen, bei der Regierungsbildung nicht das Zünglein an der Waage sein.
Fünf weitere Parteien schafften es über die Regionallisten ins Parlament. Acht Sitze gehen an die rechte Partei Most (Brücke), sieben an die neue links-grüne Plattform Mozemo! (Wir können es!), drei an die bürgerlich-liberale Partei mit Namen und Vornamen (SSIP).
Und je eines an die liberale Kroatische Volkspartei (HNS) und an die liberalen Reformisten. Acht Mandate sind den ethnischen Minderheiten vorbehalten. Die drei Mandate für die Auslandskroaten gingen an die HDZ.