Nahrungsergänzungsmittel sind reine Geldverschwendung gegen Krebs
Nahrungsergänzungsmittel sind häufig eine Geldverschwendung. Sie werden allerdings teilweise sogar mit dem Versprechen verkauft, Krebs zu heilen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nahrungsergänzungsmittel sind häufig eine Geldverschwendung.
- Sie werden zum Teil sogar in Apotheken verkauft, mit dem Versprechen Krebs zu heilen.
Mit Nahrungsergänzungsmittel lässt sich viel Geld verdienen. Doch bei Forschenden und Mediziner ist deren Nutzen höchst umstritten. Sie empfehlen die Präparate nur bei bestimmten Personengruppen, wie etwa Schwangere und Säuglinge. Sind die Nahrungsergänzungsmittel also meist nur eine Geldverschwendung?
Nach der Ausstrahlung von «Report Mainz» auf «ARD» wurde die Diskussion in Deutschland neu entfacht. Der Bericht legt den Fokus auf Heilversprechen, welche Apotheker in Bezug auf die Nahrungsergänzungsmittel abgeben.
Geldverschwendung für Nahrungsergänzungsmittel gegen Krebs
Es wird der Fall einer Frau geschildert, deren Mutter an Darmkrebs leidet. In einer Apotheke macht ihr ein Mitarbeiter mit einem Pflanzenextrakt Hoffnung. Ein Extrakt aus der Artemisia Pflanze würde ihrer Mutter «100 prozentig helfen». Eine Flasche kostet 45 Euro und reicht für einen Tag.
Die Frau gibt tausende von Euro aus, doch ihre Mutter stirbt trotzdem an den Folgen ihrer Krankheit.
Der Reporter geht dem Fall nach und ruft bei der Apotheke an. Er täuscht einen ähnlichen Fall vor, seine Mutter leide ebenfalls an Darmkrebs. Der Mitarbeiter der Apotheke geht sogar so weit zu behaupten, das Nahrungsergänzungsmittel vernichte alle Arten von Krebszellen.
Onkologin bezeichnet das Geschäft als Scharlatanerie
Man wisse, dass Artemisia im Zellexperiment das Wachstum von Tumorzellen hemmen könne. Es gebe jedoch keine Untersuchungen an Menschen, sagt Onkologin Jutta Hübner vom Universitätsklinikum Jena. Sie nennt diesen Umgang mit den Präparaten Geschäftemacherei und Scharlatanerie.
Für die meisten Menschen seien Nahrungsergänzungsmittel nur eine Geldverschwendung. Sie seien nur bei sehr wenig Menschen sinnvoll, etwa wenn ein Arzt einen Mangel nachgewiesen habe.