Neapel probt den Ernstfall: Evakuierungsübung für Supervulkan
Neapel probt einen Ausbruch ihres Supervulkans. Über 1000 Menschen beteiligten sich an der Evakuierungsübung
Das Wichtigste in Kürze
- Neapel droht der Ausbruch des Supervulkans.
- Für diesen Fall fand eine Evakuierungsübung statt.
In der Region Neapel fand eine gross angelegte Evakuierungsübung statt. Tausende Anwohner probten den Ernstfall eines Ausbruchs des Supervulkans in den Phlegräischen Feldern.
Die Übung soll die Bevölkerung auf mögliche Gefahren vorbereiten.
Wie die «Berliner Morgenpost» berichtet, versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein Tausende an einem zentralen Punkt in Bacoli, wo Busse bereitstanden. Die Teilnehmer wurden aus der sogenannten «Roten Zone», dem Gebiet mit dem höchsten Vulkanrisiko, abtransportiert.
Die Übung war umfangreich geplant. «Freiwillige vom Katastrophenschutz informierten die Bürger über Verhaltensweisen im Falle eines Vulkanausbruchs», schreibt die «Berliner Morgenpost».
Anschliessend wurden die Teilnehmer nach Giugliano gebracht, einer Stadt ausserhalb des Gefahrenbereichs.
Neapel: Warnstufen und Evakuierungspläne
Aktuell gilt für die Region die Warnstufe Gelb. Die «Berliner Morgenpost» erklärt: «Bei einem Wechsel zu Orange wird geraten, das Gebiet zu verlassen, und bei Rot ist dies verpflichtend».
Im Ernstfall müssten die Bewohner in andere italienische Regionen umgesiedelt werden.
Der Bürgermeister von Bacoli, Dellaione, wird von der «Berliner Morgenpost» zitiert: «Die Menschen zeigen grosses Interesse am Evakuierungsplan».
Für viele Anwohner ist die Bedrohung durch den Vulkan Teil ihres Alltags.
Carmela Anzalone, eine 66-jährige Lehrerin, sagt laut «Berliner Morgenpost»: «Bacoli ist mein Zuhause, und der Vulkan gehört dazu. Er ist Teil meiner Identität».
Wissenschaftliche Beobachtung und Sorgen der Bevölkerung
Die «Berliner Morgenpost» berichtet: «Der Supervulkan in der Nähe von Neapel zieht die Aufmerksamkeit von Forschern auf sich». Die zunehmende Instabilität der Erdkruste und verstärkte magmatische Bewegungen bereiten Sorgen.
Im Mai wurde das stärkste Beben seit 40 Jahren registriert. Es hatte eine Stärke von 4,4 auf der Richterskala.
1'500 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Viele leben noch immer in Notunterkünften.
Die Anwohner fordern mehr Unterstützung. Carmela Anzalone berichtet: «Wir sind bereit, mit der Gefahr des Supervulkans zu leben, aber wir sollten Unterstützung für die Sanierung unserer Häuser erhalten».
Die Stabilität vieler Gebäude leidet unter den häufigen Erschütterungen. Die Evakuierungsübung in Neapel zeigt die Ernsthaftigkeit der Bedrohung durch den Supervulkan.
Sie verdeutlicht auch die Herausforderungen, vor denen die Behörden und die Bevölkerung im Ernstfall stehen würden. Die Vorbereitung auf mögliche Szenarien bleibt für die Region von höchster Wichtigkeit.