Neubauer: «Nicht immer wirksamer, wenn man doller draufhaut»
Wie wirkt ein Umdenken in der Klimakriese am schnellsten? Klimaaktivistin Neubauer findet, disruptiver Ungehorsam gehört unter anderem zu einer guten Methode.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Klimaaktivistin antwortet auf die Frage, wie das Umdenken in der Klimakrise klappt.
- Radikale Proteste seien nicht immer wirksamer als Überzeugungsarbeit.
- Disruptiver Ungehorsam kann wirksam sein im Kampf gegen den Klimawandel.
Welcher Protest beschleunigt in der Klimakrise ein Umdenken am besten? Die Blockaden der Letzten Generation haben oft nur Frust zur Folge. Klimaaktivistin Luisa Neubauer plädiert für mehr Überzeugungsarbeit. Die Umweltschützerin Luisa Neubauer hat die Form der Proteste der Gruppe Letzte Generation kritisiert.
«Politischer Wandel kommt nicht kategorisch schneller, indem man zu radikaleren Massnahmen greift», sagte die Fridays-for-Future-Aktivistin gegenüber «Watson» am Samstag. Vielmehr komme es darauf an, strategisch zu handeln. «Es ist nicht immer wirksamer, wenn man doller draufhaut.» Beim Beispiel Tempolimit könne es wirkungsvoller sein, wenn man eine Runde FDP-Wähler davon überzeuge, «als noch eine Strassenblockade» zu machen.
Die Letzte Generation macht seit 2022 mit Sitzblockaden auf Strassen und anderen umstrittenen Aktionen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam.
Neubauer sagte weiter: «Es gibt Momente, in denen disruptiver Ungehorsam total wirksam sein kann.» Bislang gebe es aber keinen Anlass, beim Thema Klimaschutz davon auszugehen. «Und wir müssen bedenken, dass gewisse Aktionen Menschen und politische Entscheidungsträger im schlimmsten Fall auch abschrecken können.»