Neue Klimaprognose: Welt steuert bis 2100 auf 2,4 Grad Erwärmung zu
Die Erderwärmung ist laut Forschern auch mit Hilfe aller Staaten zum Klimaschutz über dem Ziel von höchstens 1,5 Grad. Bis 2100 könnten es sogar 2,4 Grad sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch mit Zusagen aller Staaten zum Klimaschutz läge 2100 die Erderwärmung bei 2,4 Grad.
- Das zeigen neue Prognosen des Climate Action Tracker (CAT).
- Wenn nichts mehr verändert wird, klettert die Erderwärmung sogar bis auf 2,7 Grad.
Die Erderwärmung klettert Forschern zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts immer noch auf etwa 2,4 Grad. Auch wenn die Zusagen aller Staaten zum Klimaschutz für das Jahr 2030 umgesetzt werden. Das zeigen neue Prognosen des Climate Action Tracker, die am Dienstag auf der Weltklimakonferenz in Glasgow veröffentlicht wurden.
Wenn man nur betrachtet, was die Staaten jetzt tun, steigt die Erderwärmung demnach bis 2100 sogar auf 2,7 Grad.
Den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. So lautete das Ziel, das 2015 am Pariser Klimaabkommen aufgestellt wurde. Dafür müssten nach Berechnungen des Weltklimarats bis 2030 die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase halbiert werden.
Zur Halbzeit der Klimakonferenz in Schottland klaffe eine «Glaubwürdigkeitslücke» zwischen dem, was gesagt und dem, was getan werde. Das stellten CAT-Forscher fest.
Optimistisches Szenario von 1,8 Grad Erwärmung
Auch ein «optimistisches Szenario» von lediglich 1,8 Grad Erwärmung sei denkbar. Aber nur, wenn diejenigen Staaten ihre langfristigen Zusagen einhielten, die bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden wollen. Dazu fehlten aber den meisten Ländern belastbare, konkrete Konzepte.
Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan nannte die Prognose erschreckend. «Es ist ein niederschmetternder Bericht, der in jeder gesunden Welt Regierungen dazu veranlassen würde, sofort ihre Differenzen beizulegen. Mit kompromisslosem Einsatz würde ein Deal zur Rettung unserer Zukunft ausgearbeitet werden.»
Stattdessen sehe man auf der COP26 «Subversion, Sabotage und Selbstsucht» der Mächtigen. Zur gleichen Zeit würden verletzliche Staaten um ihr Leben kämpfen und junge Aktivisten nach Gerechtigkeit rufen.