Neue Reaktoren für AKW: Bulgarien setzt auf Ausbau von Atomkraft
Die bulgarische Regierung hat den Bau von zwei neuen Atomreaktoren im Kraftwerk Kosloduj auf den Weg gebracht. Die Projekte sollen bis 2036 abgeschlossen sein.
Derzeit wird in dem EU-Land rund ein Drittel des Stroms durch Atomkraft und etwa die Hälfte durch Kohle erzeugt. Nun sollen zwei neue Reaktoren dazu kommen. In Bulgarien hat die Regierung den Bau von zwei neuen Atomreaktoren im Kraftwerk Kosloduj an der Donau gebilligt.
Die Meiler sollen als Druckwasserreaktoren des US-Unternehmens Westinghouse Electric Company gebaut werden, wie die Regierung in Sofia am Mittwoch mitteilte. Die staatliche Energieholding werde das Kapital der zuständigen Aktiengesellschaft von Kosloduj um bis zu 500 Millionen Lewa (gut 255 Millionen Euro) aufstocken.
Fertigstellung für 2033 und 2036 geplant
2033 soll der erste neue Reaktor in Kosloduj fertig sein, der andere bis zu drei Jahre später, erläuterte Regierungschef Nikolaj Denkow. Derzeit sind im AKW Kosloduj zwei 1000-Megawatt-Blöcke sowjetischer Bauart in Betrieb. Zwei kleinere Meiler wurden wegen Sicherheitsbedenken aus Brüssel unmittelbar vor Bulgariens EU-Beitritt 2007 stillgelegt.
Derzeit wird in dem EU-Land rund ein Drittel des Stroms durch Atomkraft und etwa die Hälfte durch Kohle erzeugt. Um unabhängig von russischem Atombrennstoff zu werden, hat Bulgarien bereits entsprechende Verträge mit Westinghouse Electric Sweden, einer Tochterfirma des US-Konzerns, und mit dem französischen Unternehmen Framatome unterzeichnet.
Die seit Anfang Juni amtierende pro-westliche Regierung stellte vor zwei Wochen eine Ausschreibung für ein ursprünglich mit Russland geplantes Atomkraftprojekt bei Belene an der Donau ein. Der deutsche Energiekonzern RWE war 2009 aus dem Projekt wegen fehlender Finanzierung ausgestiegen.