Neue US-Strafzöllen: Türkei kündigt Vergeltung an
Das Wichtigste in Kürze
- Nach neuen Strafzöllen der US hat die Türkei Vergeltung angekündet.
- Anlass für den Streit war die Festnahme eines US-Pastors in der Türkei.
Die Türkei hat nach neuen Strafzöllen der USA gegen die Türkei inmitten einer massiven Krise der Landeswährung Lira Vergeltung angekündigt. In einer Stellungnahme aus dem Aussenministerium betonte Sprecher Hami Aksoy am späten Freitagabend, die USA sollten wissen, dass sie Kooperation nicht mit Sanktionen und Unterdrückung erreichen könnten. Sie schadeten der Beziehung zwischen der Türkei und den USA. Es werde auf alle Schritte gegen die Türkei eine Antwort geben, hiess es in dem Schreiben weiter.
US-Präsident Donald Trump hatte früher am Tag auf Twitter geschrieben: «Ich habe gerade eine Verdoppelung der Zölle auf Stahl und Aluminium hinsichtlich der Türkei bewilligt.» Die Beziehungen zur Türkei seien «nicht gut». Trump verwies ausdrücklich darauf, dass die Lira «schnell gegenüber unserem sehr starken Dollar abrutscht!»
Die USA fordern die Freilassung des in der Türkei festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson und weiterer amerikanischer Staatsbürger. Die Affäre hatte zum Absturz der Lira stark beigetragen.
Am Freitag war die Lira nach einer bereits seit Monaten andauernden Talfahrt auf ein neues Rekordtief abgesackt. Der Devisenmarkt reagierte unter anderem auf ein Massnahmenpaket zur Rettung der angeschlagenen türkischen Wirtschaft. Analysten kritisierten, dass es zu vage sei.
Zwei kämpferische Reden des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan liessen die Kurse weiter fallen. Er machte den Westen für den Verfall der Lira verantwortlich und rief die Türken dazu auf, Dollar und Euro in Lira umzutauschen. Solidarität werde die wichtigste Reaktion auf den Westen sein. Die Krise sei «künstlich». Die Türkei werde den «Wirtschaftskrieg» gewinnen. Kaum verhohlen auf die USA bezogen, sagte er, dass Versuche, die Türkei zu schikanieren, scheitern würden.