Nord-Stream-Pipelines: Es steckt wohl ein Staat dahinter!
Viele Länder versuchen derzeit, die Ursache hinter den Nord-Stream-Lecks zu finden. Ersten Ermittlungen zufolge wurden riesige Mengen Sprengstoff eingesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lecks in den Nord-Stream-Pipelines sind höchstwahrscheinlich die Folge von Sabotage.
- Experten schätzen, dass dazu jeweils 500 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt wurden.
- Am Wochenende sollen Taucher und Unterwasserroboter die beschädigten Stellen untersuchen.
Experten versuchen derzeit fieberhaft, der Ursache der Lecks in den Nord-Stream-Pipelines auf den Grund zu gehen.
Seit Anfang Woche die Unterbrechung der Pipelines in der Ostsee bekannt wurden, gibt es zahlreiche Spekulationen zu möglichen Schuldigen.
Vieles ist bislang unklar. Nun haben die deutschen Sicherheitsbehörden aber laut «Spiegel» herausgefunden, dass für die Sabotage offenbar eine Riesen-Menge an Sprengstoff nötig war.
Sie schätzen, dass wohl jeweils um die 500 Kilogramm TNT eingesetzt wurde, auch basierend auf den Signalen von Erdbeben-Messstationen.
Diese neuen Schätzungen scheinen vor allem eines zu untermauern: Hinter den Sprengungen steckt wohl ein Staat. Unabhängige Akteure hätten nicht Zugang zu so viel Sprengstoff und die nötigen Unterwassergeräte.
Bereits dieses Wochenende sollen aber ausserdem Taucher und Unterwasserroboter die Lecks genauer unter die Lupe nehmen. Das weiss der «Spiegel» eigenen Angaben zufolge aus «Sicherheitskreisen». Die Untersuchung der Spuren könnten Rückschlüsse auf die Art der Explosionen und des eingesetzten Sprengstoffs erlauben.
Reparatur von Pipelines unwahrscheinlich
Eine Reparatur von Nord Stream 1 und 2 wird von den Sicherheitsexperten derzeit für unwahrscheinlich gehalten. Sobald einmal Meerwasser in die Röhren gelange, korrodiere deren Innenbeschichtung. Bereits jetzt transportierten die Pipelines kein Gas mehr nach Europa, nun werden sie es wohl auch künftig nie mehr tun.
Die Nord-Stream-Pipelines sind wichtige Lieferwege für russisches Gas nach Europa. Sie waren zwar ausser Betrieb, dennoch befand sich Gas darin, als es zu den Sprengungen kam. Aktuell wird von Sabotage ausgegangen.
Wer dahintersteckt, darüber sind sich der Westen und Moskau uneinig.