Nordpol: Üppige «Schwammgärten» auf Unterwasservulkanen gefunden
Auf Unterwasservulkanen am Nordpol fanden Forscher üppige Schwammkolonien. Diese sind im Durchschnitt 300 Jahre alt.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher haben grosse Pilzkolonien am Nordpol entdeckt.
- Der Fund ist überraschend, da diese Gegend sehr nährstoffarm ist.
- Trotzdem wurden die Schwämme im Durchschnitt 300 Jahre alt.
Auf erloschenen Unterwasservulkanen nahe dem Nordpol haben Forscher üppige Schwammkolonien entdeckt. Das berichtete das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) am Dienstag.
Die «Schwammgärten» auf den Berggipfeln des Langseth-Rückens im Arktischen Ozean seien auf einer Reise des Forschungseisbrechers «Polarstern» entdeckt worden. Angesichts der hochgradigen Nährstoffarmut den Gewässern dort, ist der Fund überraschend. Gleichwohl wüchsen die Schwämme «in grosser Zahl und zu beeindruckender Grösse heran».
300 Jahre alte Schwämme am Nordpol
Die Schwämme waren im Durchschnitt 300 Jahre alt. Sie beherbergten reiche Bakteriengemeinschaften, wie das internationale Forschungsteam in der Fachzeitschrift «Nature Communications» berichtet.
Der Ozean am Nordpol ist das ganze Jahr hindurch mit Eis bedeckt, das Sonnenlicht abhält und kaum Algenwachstum zulässt. Die Gewässer sind daher extrem nährstoffarm. Nach Erkenntnissen der Forschenden überleben die Schwämme durch eine Symbiose mit Mikroben, die altes organisches Material zersetzen. Auf diese Weise können die Schwämme auf Eiweiss oder Chitin aus den Röhren von Würmern oder ähnlicher Überreste zurückgreifen.
Demnach liessen vor tausenden Jahren aus dem Meeresboden austretende Substanzen in dem Gebiet ein üppiges Ökosystem entstehen. Dieses verschwand später wieder. Die Überreste bilden die Grundlage für die «Schwammgärten», so die Forschenden. Diese wiederum schaffen günstigere örtliche Bedingungen auch für andere Lebewesen, darunter befinden sich sogar Weichkorallen.