Northvolts CEO tritt zurück, Bau in Heide geht weiter
Nachdem Northvolt das Chapter-11-Verfahren eingeleitet hat, tritt CEO Peter Carlsson zurück. Der Bau der Gigafactory in Heide soll weitergehen.
Am Donnerstag hatte der schwedische Batteriehersteller Northvolt publik gemacht, das Chapter-11-Verfahren eingeleitet zu haben. Im Rahmen des US-Gläubigerschutz' will es unter Aufsicht eines Konkursrichters neue Finanzierungsquellen erschliessen.
Wie «NDR» berichtet, gibt Peter Carlsson seinen Posten als CEO des Unternehmens auf. Der Mitgründer von Northvolt wird als führender Berater im Aufsichtsrat tätig bleiben.
Northvolt war bei der Zeitplanung «überehrgeizig»
«Für mich persönlich ist das ein emotionaler Tag», erklärte Carlsson am Freitag. Die Suche nach einem Nachfolger sei bereits eingeleitet.
Der ehemalige Tesla-Manager gibt zu: «Im Rückblick waren wir überehrgeizig, was das Timing angeht.»
Trotz des amerikanischen Insolvenzverfahrens soll Northvolts Gigafactory im deutschen Heide weiter aufgebaut werden. «Der Standort geniesst höchste Priorität», äusserte Deutschland-Chef Christofer Haux.
Die Tochtergesellschaft wird unabhängig von dem Mutterkonzern finanziert und ist laut Northvolt «nicht Teil des Chapter-11-Verfahrens». Allerdings verschiebt sich für den dortigen Standort der Zeitpunkt des Produktionsbeginns.
Produktionsstart erst ab 2027
So hätte die Batterieproduktion eigentlich bereits Ende 2026 aufgenommen werden sollen. Stattdessen werden die Fertigungen nun in der zweiten Jahreshälfte von 2027 beginnen.
Die von Land und Bund angekündigten Fördergelder in Höhe von 700 Millionen Euro (653 Millionen Franken) wurden bislang nicht ausgezahlt. Das Unternehmen wolle die Mittel nicht abrufen, solange sich die Muttergesellschaft noch in der Restrukturierung befinden.
Laut der «Tagesschau» will das Unternehmen die weltweit umweltfreundlichste Batterie produzieren. An der Finanzierung beteiligt haben sich unter anderem europäische Auto-Riesen wie Volkswagen und BMW.