Notre-Dame: Macron will Wiederaufbau binnen fünf Jahren
Das Wichtigste in Kürze
- Experten schätzen die Dauer für den Wiederaufbau der Notre-Dame auf bis zu 15 Jahre.
- Emmanuel Macron will die Kathedrale schon in fünf Jahren wiederhergestellt sehen.
- Von vielen Seiten wurde Frankreich Hilfe angeboten.
Die Flammen schlugen aus dem Dachstuhl, ein Turm und Teile der Gewölbe stürzten ein. Doch für Frankreich steht ausser Frage: Notre-Dame soll aus den Trümmern wiedererstehen. Schon zeichnet sich ab, wie das gelingen könnte.
Allein die drei französischen Milliardärsfamilien Arnault, Pinault und Bettencourt-Meyers wollen insgesamt eine halbe Milliarde Euro geben. Frankreichs Regierung zeigte sich entschlossen, die Kathedrale in Paris wieder aufzubauen.
Das Wahrzeichen solle innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder aufgebaut werden. Es soll dann noch schöner sein als vorher, sagte Präsident Emmanuel Macron in einer TV-Ansprache. «Wir werden handeln. Und wir werden Erfolg haben», sagte er.
Macron ruft zu Spenden auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Notre-Dame als «ein grosses europäisches Wahrzeichen ein Wahrzeichen europäischer Kultur und ein wichtiges Dokument europäischer Geschichte».
Nach der Brandkatastrophe vom Montagabend hatte Staatspräsident Emmanuel Macron über Frankreich hinaus zu Spenden aufgerufen. Premierminister Édouard Philippe rief eine Ministerrunde zusammen, um über den Wiederaufbau des ausgebrannten Gotteshauses zu beraten. Viele Länder boten Hilfe an — auch in Form von Expertise für die Restaurierung des Gebäudes.
Nach einem ersten Alarm um 18.20 Uhr war zunächst kein Brandherd gefunden worden. Erst am Dienstagvormittag verkündete Feuerwehrsprecher Gabriel Plus: «Das ganze Feuer ist aus.»
Phase der Begutachtung beginnt
Man habe die ganze Nacht über sichergestellt, dass das Feuer nicht wieder ausbricht, und die Gebäudestrukturen überwacht. Nun beginne die Phase der Begutachtung.
Nach Angaben des französischen Innenstaatssekretärs Laurent Nuñez entdeckten Fachleute «einige Schwachstellen». Diese betreffen vor allem das Gewölbe, wie Nuñez sagte. «Im Ganzen hält die Struktur gut», fügte er hinzu.
Auf Bildern waren riesige Löcher in Teilen des Gewölbes zu sehen. Fotos zeigten ausserdem Berge von Trümmern im Innenraum der gotischen Kathedrale, deren Geschichte bis ins Jahr 1163 zurückreicht.
Wohl keine vorsätzliche Tat
Die Pariser Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus. «Nichts weist derzeit in die Richtung einer vorsätzlichen Tat», sagte Staatsanwalt Rémy Heitz. Nun würden Zeugen angehört - auch Arbeiter, die Renovierungsarbeiten ausführten.
Auf dem Dach von Notre-Dame hatten die Bauarbeiter ein Gerüst angebracht. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr wurden bei dem Einsatz drei Menschen leicht verletzt - zwei Polizisten und ein Feuerwehrmann.