Barack Obama wird von Angela Merkel empfangen
Am Samstag trifft Barack Obama auf Angela Merkel. Der ehemalige US-Präsident tourt derzeit durch Deutschland.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-US-Präsident Barack Obama ist in Deutschland.
- Am Samstag wird er auch auf Angela Merkel treffen.
Seit Donnerstag tourt Barack Obama durch Deutschland. Am Abend trat er vor mehr als 14'000 Zuhörern in der Kölner Lanxess-Arena auf, am Samstag spricht er mit jungen Leuten in Berlin. Dazwischen ist Zeit für ein Gespräch mit Angela Merkel.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt an diesem Freitag den früheren US-Präsidenten Barack Obama in Berlin zu einem Meinungsaustausch.
Treffen mit Barack Obama nicht presseöffentlich
Das Gespräch am Nachmittag sei nicht presseöffentlich, teilte eine Regierungssprecherin mit. Im Mittelpunkt dürfte das transatlantische Verhältnis stehen.
Die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland haben sich seit dem Amtsantritt von Obamas republikanischem Nachfolger Donald Trump als US-Präsident deutlich verschlechtert. Zwischen Merkel und Barack Obama hatte sich in dessen achtjähriger Amtszeit eine Art politische Freundschaft entwickelt.
Obama ist seit Donnerstag in Deutschland. Am Abend trat er für eine Stunde vor mehr als 14.000 Zuhörern in der Kölner Lanxess-Arena auf und wurde dort gefeiert. Der demokratische Politiker äusserte sich «zuversichtlich und vorsichtig optimistisch», dass die USA im Klimaschutz bald wieder führend sein werden.
Kalifornien setzt Klimaabkommen konsequent um
Natürlich seien viele frustriert aufgrund der Haltung der derzeitigen US-Regierung, aber man dürfe nicht vergessen, dass etwa der Staat Kalifornien das Pariser Klimaabkommen konsequent umsetze. Im Übrigen hoffe er auf die Jugend: Wenn alle jungen Leute zur Wahl gingen und dabei für klimafreundliche Parteien stimmten, könnten sie sehr schnell Veränderung zustande bringen.
Obama hob auch hervor, dass Entscheidungen und Diskussionen auf der Grundlage von Fakten stattfinden müssten. «Ich bin ein grosser Anhänger aufklärerischer Werte wie Fakten, Vernunft, Logik», sagte der 57-Jährige. «Eine Demokratie definiert sich darüber, dass sie unterschiedliche Meinungen zulässt, aber sie kann nicht funktionieren, wenn grundlegende Fakten infrage gestellt werden.»
Protektionistische Wirtschaftspolitik von Trump
Ein grosser Streitpunkt zwischen Merkel und Trump ist die protektionistische Wirtschaftspolitik des Amerikaners. Die Kanzlerin kritisiert auch immer wieder die «Amerika zuerst»-Politik Trumps, die eine Abkehr vom multilateralen Ansatz für die internationale Krisenlösung bedeutet. Gerade vor diesem Hintergrund dürfte es auch als Signal gewertet werden, dass Merkel Obama nun in Berlin empfängt.
Zumal die Kanzlerin Ende Mai für eine Rede bei der Abschlussfeier der US-Elite-Universität Harvard in die Vereinigten Staaten reisen wird - aber offenbar keinen Abstecher zu Trump nach Washington plant.
Obama nimmt am Samstag in Berlin an einem «Town Hall»-Treffen teil. Dabei will er sich den Fragen von rund 300 jungen Menschen aus ganz Europa stellen, die sich in Bereichen wie der Zivilgesellschaft, der Integration oder der Ernährungssicherung engagieren. Obama war schon mehrmals in Berlin. Zuletzt nahm er im Mai 2017 auf dem Kirchentag gemeinsam mit Merkel an einer Podiumsdiskussion teil.