Ostsee-Explosionen entsprachen «Sprengladung von mehreren 100 Kilo»
Neue Erkenntnisse im Fall der Nord-Stream-Gaslecks: Seismologen zufolge entsprachen die Explosionen einer «Sprengstoffladung von mehreren 100 Kilo».
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit wird fieberhaft nach der Ursache der Lecks in den Nord-Stream-Pipelines gesucht.
- Laut Seismologen entsprachen die Explosionen «Sprengstoffladungen von mehreren 100 Kilo».
- Der UN-Sicherheitsrat wird sich am Freitag zu einer Dringlichkeitsdebatte treffen.
Aufgrund der Lecks an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee wird sich der UN-Sicherheitsrat am Freitag zu einer Dringlichkeitsdebatte treffen. Zuvor haben Dänemark und Schweden den Rat nun mit aktuellen Informationen versorgt. Mindestens zwei Explosionen seien unter Wasser geschehen, schrieben die beiden skandinavischen Länder in einem auf Donnerstag adressierten Brief.
Seismologische Institute hätten eine Stärke von 2,3 und 2,1 gemessen, was «vermutlich einer Sprengladung von mehreren hundert Kilogramm» entspreche. Alle verfügbaren Informationen deuteten darauf hin, dass die Explosionen vorsätzlich herbeigeführt worden seien.
Gasaustritt hält an
Jeweils zwei Lecks seien in den Ausschliesslichen Wirtschaftszonen von Dänemark und Schweden entstanden. Das daraus aufsteigende Gas habe an der Oberfläche mehrere hundert Meter grosse Gebiete erfasst.
Auf schwedischer Seite hätten diese am Donnerstag einen Radius von rund 900 und 200 Metern gehabt. Auf dänischer Seite von rund 555 beziehungsweise 680 Metern.
Der Betreiber von Nord Stream 1 sei zu der Einschätzung gekommen, dass der Gas-Austritt an der Pipeline bis zum 2. Oktober anhalten werde. Eine ähnliche Einschätzung zu Nord Stream 2 stehe noch aus.