Oxfam nach Sexparty-Berichten auf Prüfstand
Nach Berichten über Sexpartys in Haiti und im Tschad droht die Europäische Kommission, ihre Mittel für die britische Hilfsorganisation Oxfam zu streichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitarbeiter der britischen Hilfsorganisation Oxfam haben in Taiti und im Tschad offenbar Sexpartys gefeiert.
- Brüssel überlegt sich nun, ob das Hilfswerk noch weiterhin finanziell unterstützt wird oder nicht.
Man erwarte, dass die Anschuldigungen so schnell und transparent wie möglich aufgearbeitet werden, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Montag. Falls ein Partner den «hohen ethischen Standards» der EU nicht genüge, sei man dazu bereit, die Hilfe zu beenden. Brüssel habe die Arbeit der Hilfsorganisation in Haiti 2011 mit 1,7 Millionen Euro unterstützt. In dem Karibikstaat war es im Jahr zuvor zu einem schweren Erdbeben gekommen.
Am Freitag hatte die Zeitung «The Times» berichtet, Oxfam-Mitarbeiter hätten während ihres Einsatzes nach dem Erdbeben in Haiti Sexorgien mit Prostituierten veranstaltet. Am Sonntag berichtete das britische Wochenblatt «The Oberserver», im Tschad seien 2006 wiederholt mutmassliche Prostituierte in das Haus des Oxfam-Teams eingeladen worden. Ein leitender Mitarbeiter sei damals wegen seines Verhaltens entlassen worden. Die Organisation teilte mit, sie nehme die Anschuldigungen sehr ernst und prüfe die Vorwürfe gründlich.