Vor dem Jahrestag des Beginns der Massenproteste im Gazastreifen an Israels Grenze steigt die Sorge vor einer neuen Eskalation der Gewalt.
Gaza
Israelische Soldaten an der Grenze zu Gaza. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vorerst herrschte am Gazastreifen militärische Ruhe.
  • Für Samstag wurden jedoch Demonstrationen ausgerufen.
  • Die Proteste in Gaza sollen friedlich ablaufen.
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Nach einem erneutem Schlagabtausch zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen beruhigt sich die Lage vorerst. Doch für Samstag werden erneut Proteste an der Gaza-Grenze erwartet.

Nach weiterem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und israelischen Luftangriffen im Küstengebiet war am Mittwoch militärisch vorerst Ruhe eingekehrt.

Die Organisatoren der Massenproteste an der Gaza-Grenze riefen für Samstag zum «Eine-Million-Marsch» auf. Am 30. März jährt sich der Beginn der Demonstrationen, bei denen es häufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten kam.

Komitee ruft zum Generalstreik aus

«Dieser Tag wird ein besonderer Tag für das palästinensische Volk und seine gerechte Sache sein», sagte Momen Asis. Er ist vom Nationalen Komitee des «Marsches der Rückkehr». Das Komitee rief zudem einen Generalstreik für Samstag aus.

Asis verwies auch auf den «Tag des Bodens». Dabei gedenken die Palästinenser stets massiver Landenteignungen und sechs israelischer Araber, die am 30. März 1976 in dem Ort Sachnin von der israelischen Polizei getötet wurden. Sie hatten gegen die Beschlagnahmung arabischen Bodens protestiert.

Seit 30. März 2018 sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei Protesten an der Gaza-Grenze über 260 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. Die Demonstranten fordern ein Ende der seit über einem Jahrzehnt andauernden Blockade des Palästinensergebiets. Ausserdem verlangen sie ein Recht auf Rückkehr in Gebiete, die heute zu Israel gehören.

Demonstrationen in Gaza sollen friedlich bleiben

Asis sagte: «Die Demonstrationen werden friedlich sein.» Man werde den Teilnehmern sagen, dass sie sich vom Grenzzaun fernhalten sollen. Es werde zudem ähnliche Proteste in Israel, in Jerusalem und dem Westjordanland geben sowie in mehreren arabischen und europäischen Ländern.

Dort werde man zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten aufrufen. Zum Komitee des «Marsches der Rückkehr» gehören auch Vertreter der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Sie steht wegen der schlechten Lebensverhältnisse zurzeit unter Druck der eigenen Bevölkerung.

Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu den angekündigten Demonstrationen. Allerdings teilte das Regierungspressebüro mit, 2018 seien 1233 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden.

Zudem wären unter anderem 600 Brandbomben geworfen worden. Ein israelischer Soldat wurde an der Grenze getötet, ein weiterer Mann in Aschkelon bei einem Raketenangriff. Brandballons und -drachen hätten fast 2000 Feuer in Israel ausgelöst.

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