Papst Franziskus schockiert beim Missbrauchsgipfel des Vatikans

Alexander König
Alexander König

Italien,

Der Missbrauchsgipfel im Vatikan ist gestern Donnerstag gestartet. Der Papst Franziskus sorgte heute mit einer Aussage für gehörigen Widerstand.

Gipfeltreffen Missbrauch Papst Franziskus
Der Papst Franziskus betritt die Räumlichkeiten des Gipfeltreffens. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Papst stösst im Vatikan auf Kritik.
  • Er relativierte die Verantwortung der Kirche bei Missbrauchsfällen.

Am Donnerstag hat das grosse Sondertreffen im Vatikan zum Thema Missbrauch begonnen. Für die katholische Kirche und den Papst Franziskus steht viel auf dem Spiel.

«Ich erhoffe mir, dass vielleicht sogar von diesen besonderen Begegnungen jetzt in diesen Tagen auch ein Impuls ausgeht. Das in die gesamte Gesellschaft. Dass wir nicht dulden, niemals weiter dulden werden, dass Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht werden. Dafür müssen wir alles tun»

Und: «Das furchtbare Übel des sexuellen Missbrauchs muss überwunden werden.»

Das sagte Kardinal Reinhard Marx. Er gilt als einer der Menschen, die Papst Franziskus zu diesem Anti-Missbrauchsgipfel gedrängt haben.

Papst Franziskus überrascht und wird kritisiert

Gleich zu Beginn des Gipfels legte der Papst ein Papier mit einer 21-Punkte-Liste vor. Sie beinhaltet eine Zusammenfassung von Vorschlägen, die die Weltkirche in den letzten Wochen aus aller Welt erhalten hat. Wie «Deutschlandfunk» schreibt, handelt es sich nur um einen ersten Entwurf. Im Dokument enthalten sind verschiedene Vorschläge.

Weiter versprach der Papst eine Null Toleranz-Haltung gegenüber Missbrauch. Man dürfe jedoch nicht ein Leben lang «die Kirche beschuldigen, beschuldigen, beschuldigen» sagte er.

«Schlag ins Gesicht»

«Das ist ein Schlag ins Gesicht der Überlebenden» meinte Judy Larson zu der «New York Post». Sie ist von einer Organisation, die sich für Menschen einsetzt, die von Priestern missbraucht worden sind.

So meinten 79 Prozent der «Spiegel»-Leser in einer Umfrage ebenfalls: «Der Kirche ist nicht wirklich an Aufklärung gelegen»

Das Treffen dauert an bis Sonntag dem 24. Februar 2019.

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