Paris will 18 Euro Parkgebühr pro Stunde für SUV verlangen
Paris will Fahrer schwerer Autos künftig besonders stark zur Kasse bitten. Im Februar sind die Bürger aufgerufen, über die Idee abzustimmen.
Paris plant eine Verdreifachung der Parkgebühren für SUV auf 18 Euro pro Stunde. Mit dem Sondertarif für grosse Autos sollen die von ihnen verursachten Belästigungen begrenzt werden, teilte die Stadt mit. Anfang Februar soll die Bevölkerung über den Vorschlag abstimmen.
Seit zehn Jahren sei die private Pkw-Nutzung in Paris aufgrund der städtischen Verkehrspolitik rückläufig, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Gleichzeitig hätten Grösse und Gewicht der Autos wegen des wachsenden Anteils von Stadtgeländewagen (SUV) im Durchschnitt zugenommen. Diese sorgten für Umweltverschmutzung sowie Probleme bei der Sicherheit und der gerechten Aufteilung des öffentlichen Raums.
Sondertarif soll ausschliesslich für Besucher gelten
Der Sondertarif für grosse Autos von 18 Euro pro Stunde im Zentrum und 12 Euro in den Aussenbezirken soll ausschliesslich für Besucher gelten. Einwohner der Hauptstadt sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht.
Die Abstimmung für die Einwohner der Hauptstadt findet ausschliesslich als Präsenzwahl statt. Eine Briefwahl oder eine Online-Stimmabgabe ist nicht vorgesehen. Nach dem gleichen Verfahren war im April über den Verleih von E-Scootern in Paris abgestimmt worden. Bei einer sehr schwachen Beteiligung stimmte eine Mehrheit für eine Verbannung der Leihroller, die seit September aus dem Stadtbild verschwunden sind.
Seit Jahren treiben Bürgermeisterin Anne Hidalgo und die rot-grüne Stadtregierung die Verkehrswende in Paris voran. Uferstrassen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fussgänger zugänglich. Die Zahl der Radwege wächst, neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt.