Im Fall des 2016 getöteten italienischen Studenten Giulio Regeni hat ein Parlamentsausschuss in Rom die ägyptischen Sicherheitskräfte für die Tat verantwortlich gemacht.
Menschenrechtsgruppen fordern Gerechtigkeit für Giulio Regeni
Menschenrechtsgruppen fordern Gerechtigkeit für Giulio Regeni - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Giulio Regeni war 2016 tot mit Folterspuren bei Kairo gefunden worden.
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«Die Verantwortung für die Entführung, Folterung und Ermordung» Regenis liege «direkt beim Sicherheitsapparat der Arabischen Republik Ägypten», hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Abschlussbericht einer Sonderkommission, die sich zwei Jahre lang mit dem Fall befasst hatte.

Regeni, der an der britischen Universität Cambridge promovierte, war am 25. Januar 2016 in Kairo verschwunden. Neun Tage später wurde er am Rand einer Autobahn aufgefunden. Seine Leiche wies schwere Folterspuren auf. Regeni forschte in Kairo zu ägyptischen Gewerkschaften - in dem nordafrikanischen Land ein brisantes Thema.

Die ägyptische Seite hat die Verwicklung von Sicherheitsdiensten in die Ermordung des 28-Jährigen stets bestritten. Zunächst behauptete sie, Regeni sei bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Später hiess es, er sei das Opfer einer auf die Entführung von Ausländern spezialisierten Bande, die später zerschlagen worden sei.

Der Umgang mit den Ermittlungen hatte immer wieder zu heftigem Streit zwischen Rom und Kairo geführt. Ein Prozess gegen vier ägyptische Sicherheitsbeamte wegen des Mordes an dem Doktoranden war in Italien zuletzt für unbestimmte Zeit ausgesetzt worden.

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