Petro Poroschenko und orthodoxer Patriarch wollen neue Kirche

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Ukraine,

Ukraine-Präsident Petro Poroschenko und der Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios, vereinbarten eine Zusammenarbeit bei der Einrichtung einer neuen Kirche.

Der Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios (Mitte r), verabschiedet Petro Poroschenko (Mitte l), Präsident der Ukraine, nach ihrem Treffen in Istanbul.
Der Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios (Mitte r), verabschiedet Petro Poroschenko (Mitte l), Präsident der Ukraine, nach ihrem Treffen in Istanbul. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine haben sich nationale Kirchen neben der Russisch-Orthodoxen Kirche gebildet.
  • Weiter droht eine Eskalation im politischen Konflikt zwischen Moskau und Kiew.

Die Ukraine hat einen weiteren Schritt zur kirchlichen Loslösung von Moskau und zur Schaffung einer eigenständigen orthodoxen Kirche gemacht. Präsident Petro Poroschenko und der Patriarch von Konstantinopel, Bartolomaios, vereinbarten heute Samstag in Istanbul eine Zusammenarbeit bei der Einrichtung der neuen Kirche. Das Dokument bringt noch keine Gewährung der kirchlichen Selbstständigkeit (Autokephalie) durch Bartolomaios. Poroschenko sprach trotzdem von einem «historischen Tag», wie die Agentur Interfax meldete.

Nach Ende der Sowjetunion hatten sich in der Ukraine nationale Kirchen neben der Russisch-Orthodoxen Kirche gebildet. Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat die Beziehungen zum ranghöchsten Kirchenführer Bartolomaios abgebrochen, weil dieser eine ukrainische Kirche anerkennen will. Die Ukraine bejubelt dies. Doch damit geht ein tiefer Riss durch die orthodoxe Christenheit. Ausserdem droht eine Eskalation im politischen Konflikt zwischen Moskau und Kiew.

Drei orthodoxe Kirchen nebeneinander

Hauptproblem bei der Neugründung ist, dass in der Ex-Sowjetrepublik Ukraine drei orthodoxe Kirchen nebeneinander bestehen. Die moskautreue Kirche ist die grösste von ihnen, die beiden anderen sehen sich bereits als Nationalkirchen. Eine Vereinigung dürfte noch sehr lange dauern. Poroschenko treibt die Kirchenfrage voran, weil er auf Wählerstimmen bei der Präsidentenwahl im März 2019 hofft.

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