Plätze in Mailand bleiben trotz offenen Grenzen leer
Seit Anfang Woche sind die Grenzen zu Italien zwar wieder offen, doch die Touristen bleiben noch aus. Nur die Tessiner Einkaufstouristen passieren die Grenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grenze zwischen Italien und der Schweiz ist seit Montag wieder geöffnet.
- Bisher reisen jedoch nur wenige Touristen nach Italien.
- Die Tessiner kaufen bereits wieder rege im nahen Grenzgebiet ein.
Die Grenzen zu unseren Nachbarländern sind wieder geöffnet. Auch wenn in grenznahen Ortschaften Einkaufstouristen die Läden stürmen, kommen die Touristenströme nur langsam wieder in Gang.
Diverse Medienberichte aus dem Tessin etwa zeigen, dass wieder viele Schweizer ihre Einkäufe in Italien tätigen. Dabei landen vor allem die Sachen des täglichen Gebrauchs im Einkaufswagen.
Wirklich zeigen wird sich das Ausmass des Einkaufstourismus wohl erst wieder am Wochenende. Dann wird wohl ersichtlich, ob das Vor-Corona-Niveau erneut erreicht wird.
Starke Zunahme des Grenzverkehrs
Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) bestätigt auf Anfrage eine starke Zunahme des Grenzverkehrs in allen Regionen. «Die rasche Zunahme ist nebst dem Pendlerverkehr dem grossen Bedürfnis zuzuschreiben, im benachbarten Ausland wieder einzukaufen oder die teils seit Wochen in Paketzentren lagernde Ware abzuholen.» Ausserdem durchquerten zahlreiche Reisende die Schweiz im Transit.
Im Süden sei die Zunahme des Grenzverkehrs etwas geringer ausgefallen. Wie das EVZ schreibt, resultierten noch rund 10 Prozent weniger Ein- und Ausreisen als vor Einführung der Corona-Massnahmen.
Leere Plätze in Mailand
Urlaubsorte freuen sich auch in Italien über das Eintreffen der ersten Touristen. So etwa die Sprecherin der Kommune Limone sul Garda am Gardasee: «In Limone kommen wieder deutsche Urlauber an», sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Und auch in der Hauptstadt kehrt langsam die Normalität zurück – aber eben nur langsam. Aktuelle Bilder aus Mailand zeigen leere Plätze. Auch die Stühle der Restaurants bleiben weiterhin meist unbesetzt.
Aktivität in der Reisebranche zieht langsam an
Beim Tourismuskonzern Tui ist das Sommergeschäft wieder angelaufen, doch Reisen nach Italien sind erst ab Juli geplant. Ebenso soll das Kreuzfahrtprogramm langsam zurückkehren, was besonders beliebte Ziele wie Venedig zu spüren bekommen.
Der Reisekonzern Der Touristik vermeldet ebenfalls wachsende Buchungszahlen aus Deutschland. Doch derzeit sei vor allem Urlaub im eigenen Land gefragt. Auch für Urlaubsgebiete im Ausland wie Griechenland, die Türkei, Balearen und Kanaren sowie Tunesien steigt die Nachfrage wieder.
Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester sagte gegenüber der dpa, man nähere sich bereits dem Stand der Zeit vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.