Polen wählt mit hoher Beteiligung neuen Präsidenten

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Bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Polen hat sich trotz der Corona-Epidemie eine hohe Wahlbeteiligung abgezeichnet.

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Andrzej Duda (l), Präsident von Polen und Kandidat für das Amt des Präsidenten der PiS (Recht und Gerechtigkeit), gibt mit seiner Frau Agata Kornhauser-Duda in einem Wahllokal seine Stimme ab. In Polen hat am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. Die rund 30 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen Amtsinhaber Duda und seinem oppositionellen Herausforderer Trzaskowski entscheiden. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • In Polen wird in einer Stichwahl ein neuer Präsident gewählt.
  • Die Wahlbeteiligung lag zum Sonntagmittag bei 24,7 Prozent.
  • Das offizielle Wahlergebnis wird frühestens am Montagabend vorliegen.

Bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Polen hat sich trotz der Corona-Epidemie eine hohe Wahlbeteiligung abgezeichnet. Bis zum Sonntagmittag gaben 24,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie die Wahlkommission in Warschau mitteilte. Das waren gut sieben Prozentpunkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt bei der zweiten Runde der Präsidentenwahl 2015.

Umfragen deuteten auf ein knappes Rennen zwischen dem Amtsinhaber Andrzej Duda und seinem oppositionellen Herausforderer Rafal Trzaskowski hin. Die rund 30 Millionen Wahlberechtigten konnten bis 21.00 Uhr ihre Stimme abgeben.

Ergebnis liegt frühestens am Montagabend vor

Unmittelbar nach Schliessung der Wahllokale wurden Prognosen auf der Grundlage von Nachwahlbefragungen erwartet. Hochrechnungen wie in Deutschland gibt es in Polen nicht. Das offizielle Endergebnis wird nach Angaben der Wahlkommission frühestens am Montagabend vorliegen.

In Polen amtiert der Präsident fünf Jahre lang. Das Staatsoberhaupt repräsentiert das Land nicht nur nach aussen. Der Präsident hat auch Einfluss auf die Aussenpolitik.

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Jaroslaw Kaczynski (M), Vorsitzender der PiS (Recht und Gerechtigkeit), gibt in einem Wahllokal seine Stimme ab. In Polen hat am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. Die rund 30 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen Amtsinhaber Duda und seinem oppositionellen Herausforderer Trzaskowski entscheiden. - dpa

Er ernennt den Ministerpräsidenten sowie das Kabinett und ist im Kriegsfall Oberkommandierender der polnischen Streitkräfte. Ausserdem kann er mit seinem Veto-Recht Gesetzentwürfe stoppen. Im Parlament ist dann eine Drei-Fünftel-Mehrheit nötig, um das Veto des Präsidenten zu überstimmen.

Die Abstimmung war ursprünglich für Mai geplant, wurde aber wegen der Corona-Epidemie verschoben. In den Wahllokalen galten am Sonntag besondere Schutzvorschriften. In Warschau standen die Menschen mit Gesichtsmasken vor den Wahllokalen, da in den Räumen nur eine begrenzte Personenzahl zugelassen war. Desinfektionsmittel standen am Eingang bereit, die Wahlhelfer trugen Handschuhe und durchsichtige Gesichtsvisiere.

Beide Anwärter rufen zum fleissigen Wählen auf

Nach den Erfahrungen mit Wartezeiten bei der ersten Wahlrunde durften diesmal diverse Menschen ausserhalb der Reihe ihre Stimme abgeben. Dazu gehörten Menschen im Alter über 60 Jahre, Eltern kleiner Kinder sowie Schwangere und Behinderte.

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Rafal Trzaskowski (r), Bürgermeister von Warschau und Präsidentschaftskandidat von Polens grösstem Oppositionsbündnis, gibt in einem Wahllokal seine Stimme ab. In Polen hat am Sonntag die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. Die rund 30 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen Amtsinhaber Duda und seinem oppositionellen Herausforderer Trzaskowski entscheiden. - dpa

Duda gab am Mittag in Begleitung seiner Frau Agata Kornhauser-Duda und Tochter Kinga seine Stimme ab. Er rief die Bevölkerung auf, wählen zu gehen. Auf diese Weise könnten die Menschen über «polnische Angelegenheiten» entscheiden, sagte Duda.

Sein Kontrahent Rafal Trzaskowski erschien zur Stimmabgabe im schlesischen Rybnik, dem Heimatort seiner Frau Malgorzata. «Ich hoffe auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung, denn diese Wahl ist wirklich sehr wichtig», sagte der Warschauer Oberbürgermeister.

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