Polizei nimmt Teilnehmer von Pride-Walk in Istanbul fest
In der türkischen Stadt Istanbul sind nach Angaben der Veranstalter mindestens 40 Menschen im Zuge der diesjährigen Pride-Parade festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Istanbul sollte an diesem Wochenende trotz Verbot die Pride-Parade stattfinden.
- Die Polizei kündigte im Vorfeld an, hart gegen Teilnehmende vorzugehen.
- Trotzdem sind mehrere hundert Personen im Zentrum aufgetaucht, 40 wurden verhaftet.
Die Polizei hatte bereits vor Beginn der Demonstration am Sonntag weite Teile des Zentrums abgeriegelt, um die Versammlung zu verhindern. Die Teilnehmer wichen daraufhin auf einen anderen Stadtteil aus. Sie liessen eine meterlange Regenbogenflagge von einem Gebäude wehen und verlasen eine Presse-Erklärung. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Veranstaltung teil.
In der Türkei äussern sich Vertreter der Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdogan immer wieder offen feindlich gegenüber lesbischen, schwulen, transidenten und queeren Menschen (LGBT). Seit Jahren wird versucht, die jährliche Demonstration zu verhindern.
Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Davut Gül, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, Veranstaltungen, die die «Familie bedrohen», nicht zulassen zu wollen. Mehrere Veranstaltungen in Zusammenhang mit dem sogenannten Pride-Monat zur Sichtbarmachung von LGBT waren untersagt worden, darunter etwa ein Picknick und eine Filmvorführung.