Pride-Parade in Istanbul – Türkische Polizei riegelt Zentrum ab
In türkischen Städten wurden Demonstrationen im Rahmen des Pride-Monats verboten. In Istanbul gingen Aktivisten dennoch auf die Strasse.
Das Wichtigste in Kürze
- In Istanbul demonstrieren Aktivisten gegen die Diskriminierung der LGBTQ-Community.
- Die Polizei kämpfte mit grossräumigen Strassensperren dagegen an.
- In der Türkei wurden vielerorts Proteste in Zusammenhang mit dem Pride-Monat verboten.
In Istanbul haben Aktivisten einem Veranstaltungs-Bann zum Trotz gegen die Diskriminierung von Transmenschen protestiert. Die Polizei hielt die Teilnehmer der «Trans-Pride-Parade» am Sonntag jedoch mit grossräumigen Strassensperren davon ab, wie vorgesehen an dem zentralen Taksim-Platz zu demonstrieren.
Auch Metroverbindungen dorthin wurden unterbrochen. Der Aktivisten-Verein Kaos GL berichtete von «Angriffen» der Polizei gegen Demonstrationsteilnehmer.
Der Gouverneur Istanbuls, Davut Gül, hatte bereits am Freitag in einem Tweet angekündigt, keine Veranstaltungen zuzulassen, «die unsere Institution der Familie (...) gefährden».
Auch in anderen türkischen Städten wurden Demonstrationen und andere Veranstaltungen in Zusammenhang mit dem sogenannten Pride-Monat verboten. Der alljährlich im Juni stattfindende Pride-Monat dient unter anderem der Sichtbarmachung von Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen (LGBTQ). In der Türkei wurden die Veranstaltungen bereits in den vergangenen Jahren verboten. Die türkische Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan äussert sich immer wieder stark LGBTQ-feindlich.