«Waldmann» Rausch wurde sitzend im Gebüsch entdeckt

Die Polizei in Offenburg (D) hat den flüchtigen «Schwarzwald-Rambo» Yves Rausch gefasst. Die Suche dauerte mehrere Tage.

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Die Polizei in Oppenau such weiter nach dem Wald-Rambo Yves Rausch. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei in Oppenau (D) hat Yves Rausch gefasst.
  • Offenbar schoss sie den «Schwarzwald-Rambo» vor der Festnahme an.
  • Zuvor hatte sie tagelang nach dem «Waldmann» gefahndet.

Sechs Tage lang fahndete die Polizei in Oppenau (D) nach Yves Rausch. Nun hat sie den «Wald-Rambo» gefasst. Offenbar wurde er vorher angeschossen, wie die «Mittelbadische Zeitung» unter Berufung auf Augenzeugen schreibt. Bei dem Einsatz sind fünf Schusswaffen sichergestellt worden.

Bei der Pressekonferenz am Freitag sagt Einsatzleiter Jürgen Rieger, dass zwei Zeugen Rausch am Freitag gesehen und die Polizei informiert hatten. Daraufhin habe ein Personenspürhund die Verfolgung aufgenommen.

«Schwarzwald-Rambo» in Gebüsch entdeckt

Schliesslich wurde der «Waldmann» sitzend in einem Gebüsch entdeckt. In der Hand trug er ein Schriftstück – vermutlich ein Abschiedsbrief. Es wurde noch nicht ausgewertet. Ausserdem trug er ein Beil auf sich.

Oppenau
Polizisten stehen heute Freitag bei Oppenau vor einer Einfahrt in ein Waldgebiet. - dpa

Bei der Festnahme erlitt Rausch eine leichte Verletzung. Er musste aber nicht hospitalisiert werden, so Rieger. Ob er angeschossen wurde, teilt der Einsatzleiter nicht mit. Ebenfalls leicht verletzt wurde ein Beamter.

Der genaue Ablauf der Festnahme müsse noch geklärt werden – ob sich der 31-Jährige «leicht gewehrt hat oder aktiven Widerstand geleistet hat», sagt Rieger.

Fünf Waffen gefunden

Der Einsatzleiter sagt: «Der Einsatz hat viel von uns gefordert. Wir waren permanent im Einsatz. Es hat viele an den Rand der körperlichen Erschöpfung gebracht.»

Weiter sagt Rieger über den Einsatz, dass sein Team «relativ sicher war, dass wir ihn mit unseren Massnahmen irgendwann antreffen werden».

Bei der Verhaftung habe man «die vier Polizeiwaffen und eine zusätzliche Pistole gefunden», sagte Rieger weiter. Die Untersuchung der fünften Waffe laufe noch. Daher mache er «keine Aussage zu Art und Gefährlichkeit der Waffe», sagte Rieger.

Psychiatrisches Gutachten geplant

Der 31-Jährige Yves Rausch soll von einem Psychiater begutachtet werden. Dies sei aufgrund des «Schwergewichts der Tat» und der Vorgeschichte des Mannes nötig, sagte Oberstaatsanwalt Herwig Schäfer am Freitag.

Zudem werde bei ihm eine Blutprobe entnommen, um zu prüfen, ob der Mann «Substanzen, Medikamente oder Rauschmittel» eingenommen hatte.

Bürgermeister von Oppenau «erleichtert»

Der Bürgermeister von Oppenau, Uwe Gaiser, hat sich erleichtert über die Festnahme des «Waldmanns» gezeigt.

oppenau
Das Fahndungsfoto der Polizei zeigt einen flüchtigen 31-jährigen Mann, der Polizisten in Oppenau im Schwarzwald bedroht und ihnen ihre Waffen abgenommen hat. - dpa

«Ich bin erleichtert, froh und dankbar, dass diese Ausnahmesituation für unsere Stadt beendet wurde», sagte Gaiser am Freitagabend bei einer Pressekonferenz in Oppenau.

Kuschelkurs statt Verfolgungsjagd

Seit der Flucht des Mannes in ein Waldstück bei Oppenau im Schwarzwald hatte die Polizei mit einem massiven Aufgebot nach dem Verdächtigen gesucht. Details zu der Festnahme wollte die Polizei am Abend um 20 Uhr bei einer Pressekonferenz in Oppenau mitteilten.

Polizisten waren am Sonntag zur Kontrolle in einer Hütte angerückt, nachdem ihnen ein Verdächtiger in Tarnkleidung und mit Pfeil und Bogen gemeldet worden war.

Oppenau
Ortsschild von Oppenau, umgeben von Bergen und Wäldern in einem Tal. Die Gemeinde ist aktuell im Ausnahmezustand. - dpa

Der 31-Jährige bedrohte dort einen der Polizisten nach Ermittlerangaben mit einer Pistole, woraufhin die Beamten ihre Waffen niederlegten. Schwer bewaffnet flüchtete der Mann dann in den Wald.

Rausch erwarten bis zu 15 Jahre Haft

Da Rausch die Polizisten mit einer Waffe bedroht hatte und deren Dienstwaffen entwendete, droht ihm eine lange Haftstrafe.

Laut dem leitenden Oberstaatsanwalt Herwig Schäfer handelt es sich um eine «schwere räuberische Erpressung». Darauf stünden fünf bis 15 Jahre Haft.

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