Polizei räumt Protestcamp nahe Hambacher Forst
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nähe des Hambacher Forstes hat die Polizei Sitzblockaden aufgelöst.
- Der Energiekonzern RWE hatte wegen des Protestes zuvor Strafantrag gestellt.
- Den Aktivisten droht ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch.
Die Polizei hat ein Protestcamp von Braunkohlegegnern nahe des Hambacher Forstes geräumt. Die Beamten begannen am Mittwochabend damit, in Kerpen-Manheim Sitzblockaden von Aktivisten aufzulösen und die Protestierer wegzutragen. Dies teilte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur AFP in der Nacht auf Donnerstag mit. Der Einsatz dauerte auf einem früheren Sportplatz auch in der Nacht an.
Auf dem Gelände, das dem deutschen Energiekonzern RWE gehört, hatte das Aktionsbündnis «Ende Gelände» ein Zeltcamp errichtet. Dort hätten sich etwa 100 Aktivisten aufgehalten. Rund ein Drittel von ihnen habe den Aufforderungen der Polizei Folge geleistet, das Gelände freiwillig zu verlassen.
Der Grossteil der Aktivisten blieb aber. Die mit mehreren Hundertschaften angerückte Polizei rückte daraufhin in das Camp ein und begann, die Aktivisten wegzutragen. Die Aktion verlaufe «im Grossen und Ganzen friedlich», sagte die Polizeisprecherin weiter. Es habe nur «passiven Widerstand» gegeben. Ein Polizist wurde bei dem Einsatz leicht verletzt; er sei aber weiterhin dienstfähig.
Es droht ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch
Die Polizei begann auch damit, die Identitäten der Aktivisten festzustellen. Ihnen drohen Verfahren wegen Hausfriedensbruch. RWE habe Strafantrag gestellt. Die Polizeisprecherin betonte, der Aufbau des Camps sei «rechtswidrig» gewesen.
Der zwischen Aachen und Köln gelegene Hambacher Forst ist zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Stromgewinnung aus Kohle geworden.