Polizei überprüft 200 Drohnen Sichtungen nach Gatwick Alarm
Viel Arbeit für die Polizei: Nach dem Alarm auf dem Flughafen Gatwick untersuchen die britischen Behörden 200 Drohnen-Sichtungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Flughafen London-Gatwick wurde vor den Feiertagen wegen Drohnen-Alarm geschlossen.
- Jetzt geht die Polizei 200 Drohnen-Meldungen nach.
Die britische Polizei geht Medienberichten zufolge etwa 200 Drohnen-Sichtungen am Londoner Grossflughafen Gatwick nach. Die Polizei habe dazu bereits knapp 70 Aussagen – darunter auch vom Flughafenpersonal – eingeholt, berichtete die Nachrichtenagentur PA am Montag. Ausserdem untersuchen die Ermittler eine zerstörte Drohne, die am Samstag am siebtgrössten Flughafen Europas entdeckt worden war.
Verkehrsminister Chris Grayling sprach am Montag mit Regierungsvertretern über die Zwischenfälle. Dabei wurde auch die Kommunikation der Polizei kritisiert: Ein Ermittler hatte angedeutet, dass es sich bei den Beobachtungen um einen Fehlalarm handeln könnte.
Später räumte die Polizei «schlechte Kommunikation» ein. Jo Shiner von der Polizei der Grafschaft Sussex stellte am Montag klar: «Wir können eindeutig feststellen, dass es zahlreiche Sichtungen von illegalen Drohnen am Flughafen vom 19. bis 21. Dezember gab.» Die vielen Sichtungen beziehen sich nach seinen Angaben auf 37 Ereignisse. Man werde die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.
Schon zuvor waren die Ermittler in die Kritik geraten. Sie hatten ein Paar aus der Umgebung des Airports vorübergehend festgenommen. Der Mann war offenbar nur unter Verdacht geraten, weil er begeistert von Drohnen war. «Wir fühlen uns total verletzt», sagte der 47-Jährige unter Tränen vor Journalisten. Er und seine Partnerin würden ärztlich behandelt. Sein Chef hatte frühzeitig darauf hingewiesen, dass der Mann nicht schuldig sein könne - er habe im Tatzeitraum gearbeitet.
Der Airport war wegen des Drohnen-Alarms vor den Weihnachtsferien geschlossen worden; etwa 1000 Flüge mit 140 000 Passagieren fielen aus. Am Wochenende startete dann wieder der Normalbetrieb. Airport-Geschäftsführer Stewart Wingate hatte von einer «präzise geplanten Aktivität» gesprochen, die den Flughafen lahmlegen sollte.