Polizeichef in Portugal festgenommen wegen Waffendiebstahl-Skandal

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Portugal,

Anti-Panzer-Granaten, Tränengaspatronen, Sprengstoff sowie Munition: Das alles wurde aus einer Militäranlage gestohlen. Nun gibt es scheinbar Verdächtige.

Ein verlassener Wachtturm in der inzwischen stillgelegten Militäranlage in Tancos, Portugal.
Ein verlassener Wachtturm in der inzwischen stillgelegten Militäranlage in Tancos, Portugal. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 wurden Waffen und Munitionsbestandteile von einer Militäranlage in Portugal gestohlen
  • Nun wurden Haftbefehle gegen einige Verdächtige erlassen.

In einem Skandal um den Diebstahl militärischer Waffen aus einer Kaserne ist in Portugal der Chef der militärischen Kriminalpolizei (PJM), Luís Vieira, festgenommen worden. Haftbefehle seien auch gegen drei weitere Angehörige der PJM sowie gegen drei Angehörige der Polizeieinheit Republikanische Nationalgarde (GNR) und einen Zivilisten erlassen worden, meldete die Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf Ermittlerkreise. Ob Vieira und den sieben weiteren Personen etwas Konkretes vorgeworfen wird, wurde zunächst nicht bekannt.

Der Diebstahl der Waffen war schon im Juni 2017 enthüllt worden. Aus einem Depot der inzwischen stillgelegten Militäranlage in Tancos gut einhundert Kilometer nordöstlich von Lissabon waren unter anderem Anti-Panzer-Granaten, Tränengaspatronen, Sprengstoff sowie Munition gestohlen worden. Die Videoüberwachung der Kaserne war laut Medienberichten seit zwei Jahren ausser Betrieb, so dass die Diebe durch den Zaun in die Kaserne einbrechen konnten. Im Zuge des Skandals waren bisher nur fünf Offiziere suspendiert worden, ohne dass sie aber der Teilnahme an dem Diebstahl beschuldigt wurden.

Verteidigungsminister José Azeredo Lopes sprach seinerzeit von einer «extrem gravierenden» Tat und schloss nicht aus, dass eine Terrorgruppe verwickelt sein könne. Die gestohlenen Waffen wurden im Oktober vergangenen Jahres aber in einem Grundstück rund 20 Kilometer südlich der Kaserne unter freiem Himmel entdeckt. Die verschwundene Munition – knapp 1500 Neun-Millimeter-Patronen – tauchte nicht auf. Festnahmen gab es damals nicht.

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