Polnischer Holocaust Retter erhält Grabstein auf Luzerner Friedhof

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Luzern,

Als Mitglied der «Berner Gruppe» rettete Konstanty Rokicki bis zu 800 Menschen das Leben. Nun wurde er auf dem Friedhof Friedental geehrt.

Andrzej Duda, Präsident von Polen, kniet bei der Einweihung des Denkmals für den polnischen Holocaust-Retter Konstanty Rokicki am Dienstag, 9. Oktober 2018 auf dem Friedhof Friedental in Luzern.
Andrzej Duda, Präsident von Polen, kniet bei der Einweihung des Denkmals für den polnischen Holocaust-Retter Konstanty Rokicki am Dienstag, 9. Oktober 2018 auf dem Friedhof Friedental in Luzern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Konstanty Rokicki half im Zweiten Weltkrieg bei der Rettung von bis zu 800 Personen.
  • Nun wurde ihm zu Ehren in Luzern auf dem Friedhof Friedental ein Grabstein aufgestellt.

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat am Dienstag auf dem Friedhof Friedental in Luzern den Holocaust-Retter Konstanty Rokicki (1899-1958) geehrt. Er legte beim neu erstellten Grabstein einen Kranz nieder.

In seiner Rede vor Überlebenden erinnerte er an die dramatische Zeit des Zweiten Weltkrieges. Er nannte Rokicki einen hellen Stern am Schwarzen Himmel.

Falsche Pässe für 2200 Personen

Als Mitarbeiter der polnischen Exilregierung auf der Botschaft in Bern habe Rokicki massgeblich mitgewirkt, um hunderte Juden vor dem Abtransport in Konzentrationslager zu retten, heisst es in einer Mitteilung. Um ihm einen würdigen Erinnerungsort zu geben, wurde auf dem Friedhof Friedental ein Grabstein aufgestellt.

Als Mitglied der sogenannten «Berner Gruppe» hatte Rokicki geholfen, den Verfolgten falsche Pässe auszustellen, damit sie ins Ausland fliehen konnten. Seine Mitwirkung war in der Schweiz bis vor Kurzem kaum bekannt.

Rokicki stellte laut der polnischen Botschaft in Bern mit Hilfe seines jüdischen Untergebenen Juliusz Kühl in den Jahren 1942 bis 1943 paraguayische Reisepässe für 2200 vom Tode bedrohte Juden aus. Die Pässe hätten schätzungsweise 700 bis 800 Menschen das Leben gerettet haben. Der polnischen Botschaft sei rund die Hälfte von ihnen bekannt. Mindestens 20 der Geretteten lebten noch.

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