Portugal Spanien und Frankreich nehmen Aquarius Flüchtlinge auf
Im Tauziehen um die durch Hilfsorganisationen im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge an Bord der «Aquarius 2» wurde eine Abmachung getroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Portugal werde zehn der geretteten «Aquarius»-Migranten aufnehmen.
- Spanien und Frankreich gaben noch keine genauen Zahlen bekannt.
Portugal, Spanien und Frankreich wollen die 58 aus Seenot geretteten Migranten an Bord des Rettungsschiffes «Aquarius 2» aufnehmen. Das Abkommen wurde von der portugiesischen Regierung am Dienstag in Lissabon bekanntgegeben. Portugal werde zehn der Geretteten aufnehmen, teilte die sozialistische Regierung auf Twitter mit. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.
Portugal trete weiterhin für eine «integrierte, stabile und endgültige europäische Lösung» für die Flüchtlingskrise ein, betonte die Regierung von Ministerpräsident António Costa. Aus humanitären Gründen und aufgrund der Notsituation, in der sich die vor Libyen Geretteten auf der «Aquarius 2» befänden, habe man sich zusammen mit Paris und Madrid zur Aufnahme entschlossen, hiess es.
Erst am Montag hatten die Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen die französischen Behörden gebeten, die 58 Migranten in Marseille von Bord gehen zu lassen. Der französische Regierungssprecher Benjamin Griveaux reagierte sehr zurückhaltend auf das Ansinnen: Das Schiff solle einen Hafen anlaufen, der am nächsten gelegen und am sichersten sei.
In den letzten Monaten waren mehrere Rettungsboote – darunter auch schon die «Aquarius» – mit aus Seenot geretteten Migranten an Bord tagelang auf dem Mittelmeer blockiert gewesen. Der italienische Innenminister Matteo Salvini verfolgt seit Antritt der neuen Regierung im Juni eine Null-Toleranz-Politik gegen Migranten, die mit Booten versuchen, illegal Italiens Küsten zu erreichen.