Projekt zur Vier-Tage-Woche startet - «Es gab viele Sorgen»

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Deutschland,

Vier Tage in der Woche arbeiten und genau so viel Geld verdienen wie vorher – für viele ist das nur eine kühne Vorstellung.

In einem grossen Pilotprojekt testen 45 Unternehmen in Deutschland für ein halbes Jahr die Vier-Tage-Woche.
In einem grossen Pilotprojekt testen 45 Unternehmen in Deutschland für ein halbes Jahr die Vier-Tage-Woche. - Hendrik Schmidt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 45 Unternehmen und Organisationen probieren in Deutschland die Vier-Tage-Woche aus.
  • Mehr als die Hälfte der Unternehmen zwischen 10 und 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  • Das Projekt soll ein halbes Jahr lang laufen.

In einem grossen Pilotprojekt testen 45 Unternehmen in Deutschland für ein halbes Jahr die Vier-Tage-Woche. Die meisten starten in diesem Monat in die Projektphase, wie die Initiatorin, die Unternehmensberatung Intraprenör, mitteilte. 15 Prozent der teilnehmenden Unternehmen hätten bereits zum Jahreswechsel umgestellt. 20 Prozent bereiteten sich für einen Start am 1. März vor.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat nach Angaben von Intraprenör zwischen 10 und 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die am stärksten vertretene Branche ist demnach «IT und Technologie» (14 Prozent). Aber: Auch das Handwerk und Industriebetriebe (je 6 Prozent) sind vertreten.

Kann die Vier-Tage-Woche funktionieren?

Die Initiatoren arbeiten für das Projekt mit der Organisation 4 Day Week Global zusammen. Die NGO hat das Projekt in ähnlicher Form bereits in verschiedene andere Länder gebracht. Wissenschaftlich begleitet wird es von der Universität Münster. Die teilnehmenden Unternehmen sollen das Modell 100-80-100 verfolgen: 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit bei 100 Prozent Bezahlung.

Entscheidung liegt bei den Mitarbeitern

Zu den Teilnehmern gehört der IT-Dienstleister Nacura aus Paderborn. «Für uns gab es vor allem zwei grosse Argumente: Zum einen die Work-Life-Balance, und der zweite Punkt ist die Mitarbeiterbindung und Akquirierung», sagte Markus Nölker aus der Nacura-Geschäftsführung der Deutschen Presse-Agentur. Von den 23 Mitarbeitern blieben nur zwei bei der bisherigen Arbeitszeit. Die Entscheidung habe jeder Mitarbeiter freiwillig treffen können.

Eine Vier-Tage-Woche stellen sich viele Beschäftigte traumhaft vor. Dies ist aber nicht immer der Fall.
Eine Vier-Tage-Woche stellen sich viele Beschäftigte traumhaft vor. Dies ist aber nicht immer der Fall. - Christin Klose/dpa-tmn

«Es gab schon viele Sorgen, ob man die jetzige Arbeit auch in vier Tagen schaffen wird oder auch, ob man mehr Geld ausgeben wird, wenn man ständig freitags freihat», erzählt Nölker. Nach vielen Gesprächen und langer Bedenkzeit hätten sich die Mitarbeiter in einer anonymen Abstimmung aber letztlich klar für den Versuch ausgesprochen.

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Kommentare

User #7588 (nicht angemeldet)

Hey mach es doch so, allen einen 100% Lohn und jeder kann sich jeweils eine Woche vorher einschreiben wann und wo er Lust hat zu arbeiten. Das wäre die logische (weitere) Konsequenz dieser Arbeitseinstellung. OK, führt vielleicht dazu dass nichts mehr zumindest über die offiziellen Arbeitszeiten garantiert werden kann, aber was solls, wenn man das macht hat man ja Zeit im Überfluss. Dann wären alle sooo tiefentspannt und erholt, da kann man locker die Arbeit einer Woche an einem Vormittag leisten, natürlich erst NACH der Gewerkschaftspause!

User #7588 (nicht angemeldet)

Ich bin da tatsächlich etwas hin und her gerissen. Bei Mitarbeitern welche vorhet schon mehr Tageduebe den Arbeitskräfte waren wird der Output wohl kaum besser oder effizienter - vermutlich sogar noch schlechter (selbst erlebt in unserem Betrieb..). Die Nähe von erholten Mitarbeitern durch mehr frei, zerschellte an "noch mehr Partys", noch mehr Jetlag da mehr Kurztrips, Krankentage verschoben sich im Schnitt "eine Tag nach vorne".... jene die 5Tage arbeiteten zum selben Lohn fühlten sich irgendwann verarscht weil ihre ineffizienten Kollegen es ist ein Irrglaube dass die "Motivation" in 4 Tagen das selbe Ergebniss zu liefern wie in 5 dauerhaft anhält, gleich viel verdienen wie sie. Im Gegenzug fühlten sich dann die 4tägler Übergängen wenn bei Prämien und Beförderungen sie weniger zum Zuge kamen. Es ist eine grosse (linke) Möhr zu glauben das funktionieren in allen Branchen und mache die Arbeitnehmer (vor allem die bequemen) effizienter...

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