Ex-EHL-Chef Michel Rochat plädiert für Vier-Tage-Woche
Der Ex-Chef der Hotelfachschule Lausanne (EHL) plädiert für neue Modelle in der Hotellerie – und die Vier-Tage-Woche.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Chef der Hotelfachschule Lausanne plädiert für eine Vier-Tage-Woche.
- Damit könnten junge Menschen wieder für die Hospitality-Branche begeistert werden.
«Wir könnten uns auf vier Tage am Stück beschränken, je nach Pensum mit acht oder zehn Stunden pro Tag», sagte Michel Rochat. Das sei nötig, um dem Fachkräftemangel in der Hotellerie zu begegnen. «Die Jungen wollen nicht mehr fünf Tage pro Woche arbeiten», so Rochat im Interview mit der «SonntagsZeitung». «Wenn wir die junge Generation für die Hospitality-Branche begeistern wollen, müssen wir raus aus der Komfortzone.»
Ein einzelnes kleines Hotel könne ein solches Arbeitskonzept zwar nicht stemmen, räumte er ein. «Wenn sich aber drei, vier Hotels am gleichen Ort zusammentun und einen gemeinsamen Mitarbeitendenpool gründen, kann das funktionieren.»
Die Ausbildung soll sich laut Rochat ausserdem mehr an den Bedürfnissen des Marktes orientieren. «Mir schwebt ein modulares System vor, bei dem man wie heute den Bachelor erwirbt, aber einem Praktikumssemester ein Ausbildungssemester an der Uni folgen lässt.»
Um sich für die Zukunft zu rüsten, müsse die Branche zudem die menschliche Interaktion mit den Gästen fördern. «Alles, was keine menschliche Interaktion erfordert, sollte man automatisieren. Denn die Hotelmitarbeitenden müssen so viel direkten Gästekontakt haben wie möglich», sagte Rochat. «Warum soll nicht ein Kochlehrling an den Tisch gehen und sich mit den Gästen unterhalten? Gerade im Restaurantbereich müssen wir flexibler werden.»