Proteste gegen Rechtsextremisten Martin Sellner geplant

DPA
DPA

Deutschland,

Sellner ist in Marburg unerwünscht und kommt vermutlich trotzdem. Weil die Lesung wohl privat sei, sind der Stadt die Hände gebunden. Vielen missfällt das.

Martin Sellner
Am 19. Oktober sollte der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner im Kanton Zürich bei der «Jungen Tat» sprechen, erhielt jedoch eine Einreisesperre vom Bundesamt für Polizei. (Archivfoto) - Sebastian Willnow/dpa

Gegen eine geplante Lesung des Rechtsextremisten Martin Sellner in Marburg formiert sich Protest. Die Stadt Marburg und das Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus planen für Montagabend eine Kundgebung vor dem Erwin-Piscator-Haus. Sie steht unter dem Motto «Keine Propaganda für Remigration». Die Veranstalter rechnen nach Angaben einer Stadtsprecherin mit 2000 bis 3000 Teilnehmern.

Nach Angaben der Stadt will Sellner am Montagabend «an einem bislang nicht bekannten Ort» aus seinem Buch «Remigration» lesen. Die Veranstaltung soll in Privaträumen geplant sein.

«Wir missbilligen deutlich und mit allem Nachdruck, dass Martin Sellner in Marburg Thesen zur Vertreibung eines Teils unserer Einwohner*innen propagieren will», schrieb der Marburger Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) im Vorfeld.

Oberbürgermeister: Sellners Thesen sind Gefahr für das Gemeinwesen

Die Stadt erachte Sellners «menschenfeindlichen Thesen» als eine Gefahr für das Gemeinwesen sowie für die Demokratie und Verfassung. «Die Universitätsstadt Marburg ist eine vielfältige, tolerante und weltoffene Stadt, in der es keinen Platz gibt für Rechtsextremismus, Hass, Hetze und jede andere Form von Menschenfeindlichkeit», so der Oberbürgermeister.

Sellner war der Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich. Im November 2023 hatte er bei einem Treffen in einer Potsdamer Villa über «Remigration» gesprochen. Das Medienhaus «Correctiv» hatte das Treffen öffentlich gemacht.

Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine grosse Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. Der Begriff war zum «Unwort des Jahres» gewählt worden. Ein geplantes Einreiseverbot für Sellner nach Deutschland war vor Gericht gescheitert.

Kommentare

Contamination

Man hat aber kein Problem damit, wie Millionen muslimischer Migranten völlig unkontrolliert nach Europa einreisen, dadurch die Kriminalität explodiert, der Antisemitismus rasant zunimmt und die Sozialsysteme durch diese Leute ausgesogen werden. Man hat aber kein Problem damit, schnell zu handeln, wenn es um M. Sellner geht. Wäre mal interessant zu erfahren, wieviele Leute wie M. Sellner in Europa kriminell sind, Frauen den Handschlag verweigern, im Gefängnis sitzen, den Töchtern den Schwimmunterricht verbieten oder von der Sozialhilfe leben.

Weiterlesen

Martin Sellner
18 Interaktionen

Mehr in News

Papst Franziskus
1 Interaktionen
elon musk
23 Interaktionen
Weisse Weihnachten
1 Interaktionen