Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette hat begonnen
Der Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette hat am Dienstag in Celle (D) begonnen.

Nach 35 Jahren im Untergrund steht Daniela Klette nun vor Gericht. Der Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin begann am Dienstag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle, wie «Tagesschau» berichtet.
Die Staatsanwaltschaft wirft der 66-Jährigen versuchten Mord und die Beteiligung an bewaffneten Raubüberfällen vor. Laut «MDR» soll Klette gemeinsam mit zwei weiteren ehemaligen RAF-Mitgliedern zwischen 1999 und 2016 mehrere Supermärkte und Geldtransporter überfallen haben.
Prozess gegen Daniela Klette nach jahrzehntelangem Doppelleben
Spätestens seit 1990 führte Klette ein Doppelleben. In ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg hortete sie Waffen und Bargeld, während sie nach aussen ein unauffälliges Leben führte.
«Nachbarn schildern «Claudia» – wie sie sich nannte – als freundliche, grauhaarige Nachhilfelehrerin Mitte 60 mit Hund», berichtet «Tagesschau».

Die Ermittler werfen Klette vor, an mindestens 13 Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein. Bei einigen dieser Überfälle fielen Schüsse, weshalb der Prozess auch wegen versuchten Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes geführt wird.
Millionenbeute und Komplizen auf der Flucht
Laut Anklage erbeutete Klette mit den noch flüchtigen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, insgesamt 2,7 Millionen Euro. «Die Bundesanwaltschaft wirft ihr unter anderem versuchten Mord und die Beteiligung an mehreren Raubüberfällen vor.
Damit soll sie ihr Leben im Untergrund finanziert haben, nachdem sich die RAF aufgelöst hatte», erklärt «MDR». Klette wurde vor gut einem Jahr in Berlin-Kreuzberg festgenommen. In ihrer Wohnung fanden die Ermittler unter anderem eine Kalaschnikow und eine Panzerfaustgranate, wie «rbb24» berichtet.
Verteidigung fordert Einstellung des Verfahrens
Der Prozessauftakt war geprägt von strengen Sicherheitsmassnahmen. Vor den Eingängen des Gerichtsgebäudes standen Justizbeamte und Polizisten mit Maschinenpistolen, schildert «BR».

Die Verteidigung forderte bereits zu Beginn die Einstellung des Verfahrens. Der Anwalt der Nebenklage, Steffen Hörning sieht dies kritisch, wie «NDR» berichtet.
Der Prozess soll am 1. April fortgesetzt werden. Dann sollen Staatsanwaltschaft und Nebenklage die Gelegenheit bekommen, zu den Anträgen der Verteidigung Stellung zu nehmen.