Pussy Riot: Pjotr Wersilow will Arbeit in Russland fortsetzen
«Wir machen mit unserer Arbeit weiter», kündigt Pjotr Wersilow an. Der Pussy-Riot-Aktivist will nach der Behandlung von Vergiftungssymptomen nach Moskau zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Pjotr Wersilow will nach der erfolgreichen Behandlung die Arbeit in Russland fortsetzen.
- Der Pussy-Riot-Aktivist verdächtigt den russischen Geheimdienst, ihn vergiftet zu haben.
Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow will nach einer erfolgreichen Behandlung von Vergiftungssymptomen in Berlin in wenigen Tagen nach Moskau zurückkehren. «Wir machen mit unserer Arbeit weiter», kündigte Wersilow am Donnerstag im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur an. «Oppositionspolitik in Russland ist riskant. Aber sie werden mich nicht los.» Wersilow verdächtigt den russischen Geheimdienst, ihn am 11. September in Moskau vergiftet zu haben. Er sei danach rund zwei Wochen lang ohne volles Bewusstsein gewesen. Noch immer habe er leichte Sehprobleme.
Wersilow ist Mitglied der russischen Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot. Er war am Mittwochabend nach mehr als einwöchiger Behandlung aus der Berliner Charité entlassen worden. Den Aufenthalt in der Uni-Klinik hatten Unterstützer aus Deutschland auf Wunsch von Wersilows Familie organisiert und finanziert. Charité-Ärzte halten eine Vergiftung Wersilows für wahrscheinlich. Die toxikologischen Untersuchungen hätten bislang aber keinen eindeutigen Hinweis auf die auslösende Substanz erbracht.
Für ihn sei die Möglichkeit einer Vergiftung kein Schock gewesen, sagte Wersilow. «Wenn man mehr als ein Jahrzehnt lang mit Oppositionspolitik in Russland zu tun hat, gewöhnt man sich einfach dran», sagte er. Er sehe sich nicht als Helden. «Aber wenn man den Wunsch, die Fähigkeit und die Stärke für Oppositionspolitik hat, dann sollte man das auch tun.» Anders kämen Veränderungen nicht in Gang.