Putin befiehlt Geheimdienst verstärkte Kontrolle über Krim-Brücke
Das Wichtigste in Kürze
- Der russische Geheimdienst FSB soll die beschädigte Krim-Brücke stärker bewachen.
- Das hat Präsident Putin per Dekret angeordnet.
- Es ist die erste offizielle Reaktion des Kremls auf die Explosion.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Geheimdienst FSB angewiesen, die Kontrolle über die beschädigte Krim-Brücke zu verschärfen.
«Dem FSB werden die Vollmachten übertragen zur Organisation und Koordination von Schutzmassnahmen für den Transportweg über die Meerenge von Kertsch: Für die Strombrücke der Russischen Föderation auf die Halbinsel Krim und die Gaspipeline vom Gebiet Krasnodar Krim». Das heisst es in dem am Samstag veröffentlichten Dekret.
Denken Sie, die Ukraine steckt hinter der Explosion auf der Krim-Brücke?
Trotz der schweren Explosion auf der strategisch wichtigen Krim-Brücke wird Putin in den nächsten Tagen nicht zu den Russen sprechen. Politische Beobachter hatten eine Ansprache des Präsidenten angesichts der schweren Schäden an der Brücke für wahrscheinlich gehalten.
Erste Reaktion des Kremls
Das Dekret ist die erste Massnahme des Kremls infolge der Explosion am Morgen, die mutmasslich durch einen Anschlag herbeigeführt wurde.
Bislang war die Verantwortung für die Sicherheit der Brücke laut dem Duma-Abgeordneten Alexander Chinstein dreigeteilt. Für die Überwachung des Luftraums war das Verteidigungsministerium verantwortlich, für die Seeüberwachung die Nationalgarde «Rosgwardija». Die Auto- und Eisenbahnstrecke selbst wurde jedoch vom Verkehrsministerium kontrolliert.
Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war am frühen Samstagmorgen von einer schweren Explosion erschüttert worden. Videos zeigen grosse Schäden. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.
Russland: Lastwagen ist explodiert
Russischen Angaben zufolge ist ein Lastwagen explodiert. Dadurch sollen nach Darstellung russischer Ermittler weiter entfernt gleich sieben Kesselwagen mit Diesel in Brand geraten sein. Ausserdem stürzten Teile der Brückenautobahn ins Meer. Mindestens drei Menschen sollen dabei getötet worden sein.
Vor dem Kreml-Dekret hatte der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, angeboten, mit seinen Einheiten die Krim-Brücke zu bewachen. Kaydrow regiert mit harter Hand und ist wegen schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit kritisiert. Offiziell sind diese Einheiten der Nationalgarde «Rosgwardija» unterstellt.