Putin: Neues Raketensystem Oreschnik auch für Belarus
Kreml-Chef Wladimir Putin kündigt die Stationierung des neuen Raketensystems Oreschnik in Belarus an.
Das Wichtigste in Kürze
- Putin stationiert das neue Raketensystem Oreschnik in Belarus – zur Abschreckung.
- Russland feuerte die Oreschnik-Rakete auf Dnipro ab als Warnung.
- Putin und Lukaschenko unterzeichnen einen Vertrag über Sicherheitsgarantien.
Russland will sein neues Raketensystem Oreschnik zur Abschreckung für den Westen auch im benachbarten Belarus stationieren. «Diese Komplexe werden bei den russischen strategischen Raketentruppen in den Dienst gestellt. Und parallel dazu werden wir mit ihrer Stationierung auf dem Territorium von Belarus beginnen.» Dies sagte Putin in Minsk bei einem Treffen mit Machthaber Alexander Lukaschenko.
Als Zeitpunkt nannte Putin die zweite Jahreshälfte 2025 für die Stationierung der, wie er selbst sagte, «schrecklichen» Waffe. Russland hatte die neu entwickelte Mittelstreckenrakete namens Oreschnik im November auf die ukrainische Grossstadt Dnipro abgefeuert. Dies als Warnung und Abschreckung.
Sicherheitsgarantien durch Russland
Nach Angaben des Moskauer Machtapparats war dies eine Reaktion auf die Freigabe von reichweitenstarken westlichen Raketen. Mit denen darf die Ukraine nun auch russisches Staatsgebiet angreifen. Lukaschenko bat Putin eindringlich, auch in Belarus diese neue Waffe zu stationieren.
Putin und Lukaschenko unterzeichneten bei dem Treffen am Freitag zugleich einen Vertrag über gegenseitige Sicherheitsgarantien. Damit sichert die Atommacht Russland dem Nachbarland für den Fall eines existenzbedrohenden Angriffs den möglichen Einsatz auch von Nuklearwaffen zu. Putin hatte im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine in Belarus bereits taktische Atomwaffen stationieren lassen. Die Kontrolle über die Sprengköpfe liegt aber weiter in Moskau.
Minsk und Moskau feiern 25 Jahre Unionsstaat
Beide Staaten begingen in der belarussischen Hauptstadt Minsk den 25. Jahrestag der Gründung ihres Unionsstaates. Dieser existiert bisher vor allem auf dem Papier. Der neue Vertrag lege die Verpflichtungen für Verteidigung und Schutz von Souveränität und Unabhängigkeit von Belarus und Russland fest.
Kremlchef Putin erinnerte daran, dass der Einsatz von Atomwaffen in der neuen Nukleardoktrin Russlands festgelegt sei. Laut der russischen Doktrin kann Russland seine Nuklearwaffen auch bei einem Angriff mit konventionellen Waffen einsetzen. Oder auch wenn eine Gefahr für die Existenz des Landes besteht.
Lukaschenko, der als letzter Diktator Europas gilt, hält sich vor allem dank Putin an der Macht. Der 70-Jährige tritt nach mehr als 30 Jahren im Amt im Januar erneut zur Präsidentenwahl an.