Jewgeni Prigoschin, alias Putins Koch, ist im vergangenen Jahr hunderte Male vom russischen Verteidigungsministerium für seine Lebensmittel verklagt worden.
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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (links) und Kreml-Chef Wladimir Putin im Jahr 2010. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Unternehmer Jewgeni Prigoschin ist bekannt als Putins Koch.
  • Er leitet mehrere Gastro-Firmen, welche auch die russischen Streitkräfte beliefern.
  • Im 2022 verklagte das russische Verteidigungsunternehmen Prigoschin 560 Mal.
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Jewgeni Prigoschin ist nicht nur Gründer der berüchtigten Wagner-Gruppe, sondern beliefert mit seinen Gastro-Unternehmen auch das Moskauer Regime. Bei Letzterem stellen Prüfer aber «regelmässige Verstösse» fest, wie «Moschem Objasnit» auf Telegram berichtet.

Prigoschins Unternehmen stellen Lebensmittel her und bereiten Gerichte zu, die direkt an die Soldaten im Ukraine-Krieg geliefert werden. Dabei kommt es immer wieder zu Beschwerden: geringe Liefermengen, abgelaufene Produkte, Köche arbeiten ohne Gesundheitszeugnisse und sogar Fäkalkeime wurden in Lebensmitteln gefunden.

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine sind die logistischen Anforderungen gestiegen, was zu mehr Unregelmässigkeiten und Klagen führte. Laut dem Medium wurden im vergangenen Jahr 560 Klagen gegen die Firmen von Putins Koch eingereicht. Gefordert wird Schadenersatz in der Höhe von 107 Millionen Rubel, umgerechnet rund 1,4 Millionen Franken – eine Rekordzahl.

Prigoschin scheint Wiederholungstäter zu sein

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Prigoschins Firmen wegen mangelnder Qualität kritisiert werden. Im Jahr 2018 gab es einen massiven Ausbruch der Durchfallkrankheit Ruhr in sieben Moskauer Kindergärten, bei dem 127 Menschen erkrankten. Dies wurde auf Hüttenkäse zurückgeführt, der von einem Unternehmen von Prigoschin geliefert worden war.

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Es gibt auch Berichte, dass verantwortliche Firmen seit 2011 fast 11,7 Millionen Franken Schadenersatz wegen Verstössen gegen Hygienevorschriften verlangt haben. Im Jahr 2020 betrugen die Schadenersatzforderungen mehr als 2,5 Millionen Franken. Trotzdem erhält Prigoschin weiterhin Aufträge für Lebensmittellieferungen.

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